Kongreya Star erinnert an Berta Cáceres
Die indigene Revolutionärin Berta Cáceres ist vor sechs Jahren von einem Killerkommando in Honduras erschossen worden. Die Frauenbewegung Kongreya Star erinnert an die mutige Feministin und Umweltaktivistin.
Die indigene Revolutionärin Berta Cáceres ist vor sechs Jahren von einem Killerkommando in Honduras erschossen worden. Die Frauenbewegung Kongreya Star erinnert an die mutige Feministin und Umweltaktivistin.
Berta Cáceres ist am 2. März 2016 in ihrem Haus in Honduras erschossen worden. Die Feministin, Umweltaktivistin und Menschenrechtsverteidigerin spielte eine entscheidende Rolle in dem 1993 gegründeten Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas en Honduras (Ziviler Rat der populären und indigenen Organisationen in Honduras) und im Kampf gegen das geplante Wasserlaufkraftwerk Agua Zarca am Rio Gualcarque auf dem Gebiet der Indigenen Lenca. Jahre nach dem Mord wurden an der Ausführung Beteiligte zu mäßigen Strafen verurteilt. Die geistigen Täter und Hintermänner blieben straflos.
Die Frauenbewegung Kongreya Star in Nord- und Ostsyrien hat eine Erklärung zum Jahrestag des Mordes veröffentlicht, in der sie Berta Cáceres als indigene Revolutionärin würdigt, die mutig das patriarchalische und kapitalistische System bekämpfte:
„Berta Cáceres war eine Frau, eine Mutter, eine Aktivistin, eine indigene Anführerin, eine Landverteidigerin, eine Revolutionärin und eine Inspiration. Sie war eine starke honduranische Frau, eine freie Frau, sie war das, was die kapitalistische Moderne am meisten fürchtet. Sie war Mitbegründerin und Koordinatorin des Rates der Volks- und Indigenenorganisationen von Honduras (COPINH) und organisierte erfolgreich den Widerstand gegen große Unternehmensprojekte, die die Umwelt und Lebensraum zerstörten.
Weil sie mit ihrem erbitterten Kampf zur Verteidigung der Umwelt und des Landes zu einer Bedrohung für das patriarchalische und kapitalistische System wurde, das versucht, ihr Heimatland zu plündern, wurde sie am 2. März 2016 von Auftragskillern ermordet. Aber einmal mehr wurde die Koordination zwischen Staat, Mafia und Kapital deutlich. Die Regierung von Honduras und das Unternehmen DESA haben Hand in Hand gearbeitet, um ihre wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen, aber Berta Cáceres und ihre Organisation standen ihnen dabei im Weg. Auch wurden Militär und die Polizei in den Dienst des Unternehmen gestellt. Nationalstaat, Kapitalismus und Mafia sind patriarchale Männerstrukturen, sie sind die Täter.
Die selektive und gezielte Ermordung von Frauen, die sich organisieren und eine aktive Rolle bei der Verteidigung der Freiheit, der Verteidigung von Land und Territorien gegen die Kolonialpolitik und der Frauenrechte spielen, ist eine weit verbreitete und systematische Praxis sowohl weltweit als auch in der Geschichte. Diese Praxis ist politischer Feminizid.
Auch politisch aktive Frauen in der Region Nord- und Ostsyrien wurden Opfer des politischen Feminizid. Wie die Politikerin Hevrîn Xelef, die von türkisch unterstützten Dschihadisten in einem Hinterhalt ermordet wurde, oder die Aktivistinnen Hind und Saade, die von IS-Mitgliedern entführt und ermordet wurden, oder die drei Aktivistinnen Zehra Berkel, Mutter Emine und Hebun Xelil, die von türkischen Drohnen bombardiert wurden. Diese Frauen und andere wie Berta Cáceres haben einen hohen Preis für ihre Überzeugungen und ihren Kampf für eine bessere Welt gezahlt. Sie haben für ihre Überzeugungen gelebt und gekämpft und waren bereit, dafür zu fallen.
Berta Cáceres kämpfte entschlossen für die Verteidigung der Umwelt und des Landes, obwohl sie sich bewusst war, dass ihr Kampf für die Gemeinschaft und die Natur ihr Leben bedrohte. Sie sagte: ,Sie haben Angst vor uns, weil wir keine Angst vor ihnen haben' und kämpfte mutig für ihre Prinzipien.
Mit dem Herannahen des 8. März beglückwünschen wir den Tag, der den Kampf der Frauen für ihre Rechte kennzeichnet, und erinnern uns an die Frauen, die gekämpft haben, wie Berta Cáceres, Sakine Cansiz, Rosa Luxemburg und all die anderen, die durch ihren Kampf in die Geschichte eingegangen sind und Teil dieses Tages wurden. Die Opfer, die diese Frauen in ihrem Kampf gebracht haben, waren nicht umsonst, denn ihr Geist lebt in unserem Kampf weiter.
Die Frauen in Nord- und Ostsyrien begehen den 8. März dieses Jahres unter dem Motto: ,Gemeinsam verteidigen wir unsere Revolution und befreien unser Land'. In diesem Sinne feiern wir den Tag, der international dem Kampf der Frauen gewidmet ist. Wie Berta Cáceres, Sakine Cansiz und Hevrin Xelef werden wir unseren Kampf ohne Angst fortsetzen.“