Kongra Star protestiert gegen Todesurteile im Iran

Der Frauenverband Kongra Star hat gegen die Todesurteile gegen Aktivistinnen im Iran protestiert und Frauen weltweit zum gemeinsamen Kampf gegen staatliche Morde und patriarchale Herrschaft aufgerufen.

Jin Jiyan Azadî

Der Frauenverband Kongra Star hat in Kobanê gegen die Todesurteile gegen Pakhshan Azizi und Sharifeh Mohammadi im Iran protestiert. Die beiden Frauen sind in den letzten Wochen in gesonderten Verfahren vor „Islamischen Revolutionsgerichten“ wegen „bewaffneten Aufstands“ zum Tode verurteilt worden.

Aktivistinnen von Kongra Star am Samstag auf dem Platz der freien Frau

Die Aktivistinnen von Kongra Star hielten Bilder der verurteilten Frauen in den Händen und erklärten, dass das iranische Regime Frauen aus Angst vor ihrer Stärke systematisch verfolge. Die Sprecherin des Verbands in der Euphrat-Region, Peyman Elûş, sagte: „Die Revolution der Völker Nord- und Ostsyriens wird von Frauen angeführt. Sie ist zu einer Revolution der Menschheit geworden und findet unter schwierigsten Umständen statt, damit alle Bevölkerungsgruppen frei zusammenleben können.“ Die Idee dahinter sei das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell einer „demokratischen Nation“, das überall als Alternative zum Nationalstaatsmodell umgesetzt werden könne.

In Rojhilat (Ostkurdistan) und Iran sei nach dem Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini ein Aufstand ausgebrochen, der den Slogan „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) weltweit bekannt gemacht habe, so Peyman Elûş: „Alle Frauen sind zu Jina Amini geworden, und Frauen auf der ganzen Welt haben sich mit dem Aufstand solidarisiert. Frauen unterstützen sich gegenseitig und wehren sich männlich-staatliche Herrschaft. Das iranische Regime begeht unmenschliche Verbrechen gegen Frauen. Mit Religion, Angst und Gewalt soll der Kampf von Frauen gelähmt werden. Die Frauen werden sich niemals beugen. Sie haben sich organisiert und verfügen über eigene Parteien und Armeen. Eine Rückkehr in die graue Vorzeit ist nicht möglich, weil Frauen den Duft der Freiheit wahrgenommen haben.“

In der Erklärung wurde auch Besorgnis über Varishe Moradi zum Ausdruck gebracht. Die Aktivistin der Gemeinschaft der freien Frauen Ostkurdistans (KJAR) ist vor einem Jahr im Iran verhaftet worden und ebenfalls von der Todesstrafe bedroht. Kongra Star rief zum gemeinsamen Kampf gegen die Hinrichtungen im Iran und das patriarchale Herrschaftssystem auf.