Aktivistinnen zum Tode verurteilt
Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) hat nach den Todesurteilen gegen Pakhshan Azizi und Sharifeh Mohammadi zum Kampf gegen das iranische Regime aufgerufen. Die beiden Aktivistinnen sind in gesonderten Verfahren vor „Islamischen Revolutionsgerichten“ im Iran wegen „bewaffneten Aufstands“ zum Tode verurteilt worden. In dem Aufruf der TJK-E heißt es:
Wir rufen zum gemeinsamen Kampf gegen das frauenfeindliche iranische Regime auf
Die Hegemonialmächte versuchen seit Jahren, den mit großem Einsatz und zu einem hohen Preis geführten Freiheitskampf des kurdischen Volkes durch Unterdrückung, Vertreibung, Folter, Massaker und Assimilation niederzuschlagen. Ungeachtet ihrer ansonsten gegnerischen Positionen sind sie sich einig, wenn es um das kurdische Volk und seine Errungenschaften geht. In diese feindliche Allianz werden im Eigeninteresse auch regionale Kräfte einbezogen. Die Barzanî-Familie macht sich zum Knecht dieser mörderischen Politik.
Der faschistische Staat Türkei führt im Norden und Süden Kurdistans einen militärischen und psychologischen Krieg und ist für Verhaftungen, Massaker, Feminizid, Naturzerstörung und Vertreibung verantwortlich. Der Einsatz verbotener Chemiewaffen bei seinen Besatzungsangriffen gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Südkurdistan ist unvergessen. Mit den Vernichtungsangriffen in allen vier Teilen Kurdistans wird dem kurdischen Volk das Existenzrecht genommen. Die Regionalmächte agieren dabei im Einvernehmen mit der NATO und Russland.
Von dieser Politik sind auch die Menschen in Rojhilat betroffen, dem Osten Kurdistans. Wie der türkische Staat versucht das iranische Regime, den Freiheitskampf mit brutalen Methoden zu unterdrücken. 2022 hat nach dem Mord an Jina Mahsa Amini ein Volksaufstand begonnen, der eine neue Ebene des Widerstands hervorgebracht hat. Der Aufstand der Frauen gegen das Mullah-Regime hat die „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie mit Leben gefüllt und Frauenbewegungen in der ganzen Welt inspiriert. Frauen in allen Teilen Kurdistans wehren sich gegen die Besatzer und machen mit ihrem Widerstand deutlich, dass sie sich der patriarchalen Mentalität nicht beugen werden.
Wir verurteilen die Todesstrafen, die nach schwerer Folter gegen die Frauenrechtlerin und Journalistin Pakhshan Azizi aus Rojhilat und gegen Sharifeh Mohammadi verhängt wurden. Wir rufen alle Frauenorganisationen zur Solidarität auf, um den gemeinsamen Kampf gegen das frauenfeindliche iranische Regime zu verstärken.