Katholische Frauen im Kirchenstreik

Katholische Frauen beginnen bundesweit mit einem Kirchenstreik gegen die patriarchalen kirchlichen Machtstrukturen und die Vertuschung sexualisierter Gewalt.

Die Frauenbewegung innerhalb der katholischen Kirche beginnt am Samstag, 11. Mai, unter dem Motto Maria 2.0 einen einwöchigen Kirchenstreik, während dem die Frauen keine Kirche betreten wollen. Sie protestieren damit gegen patriarchale Machtstrukturen in der Kirche und die Vertuschung von sexuellem Missbrauch durch Amtsträger.

In den letzten Monaten und Jahren kamen immer neue Fälle von weitverbreiteten sexuellem Missbrauch durch Priester und Kirchenfunktionäre und eine systematische Vertuschungspolitik der Kirche ans Licht der Öffentlichkeit. Auf dem sogenannten „Anti-Missbrauchsgipfel“ hatte der Papst Empörung ausgelöst, indem er in Bezug auf die sexualisierte Gewalt durch Priester von einem „Gerechtigkeitswahn, der von den Schuldgefühlen aufgrund der vergangenen Fehler und dem Druck der medialen Welt hervorgerufen wird“ gesprochen hatte.

In einer Online-Petition an Papst Franziskus fordern die Frauen Zugang zu allen Ämtern der Kirche und die Aufhebung der Pflicht zur Ehelosigkeit für katholische Priester (Zölibat). Während des Streiks wollen die Frauen keine Kirchen betreten, ehrenamtliche Ämter nicht ausüben und Gottesdienste ohne Priester im Freien feiern. Entstanden ist die bundesweite Bewegung in der Heilig-Kreuz-Gemeinde in Münster.