JXK-Aktion in Mannheim zum „Safe Abortion Day”

Aktivistinnen des Studierendenverbands JXK haben sich in Mannheim mit einem Infostand am internationalen „Safe Abortion Day” beteiligt. Mit der Aktion wurde auch auf die Kampagne „Wir sagen NEIN!“ der Frauenbewegung in Südkurdistan aufmerksam gemacht.

Eine Gruppe von Aktivistinnen des Verbands der studierenden Frauen aus Kurdistan (Jinên Xwendekarên Kurdistan, JXK) hat sich mit einer Aktion in Mannheim am „Safe Abortion Day” beteiligt. Auf dem Infostand in der Mannheimer City machten die beteiligten Frauen auch auf die Kampagne „Em dibêjin NA!“ (deut. „Wir sagen NEIN!“) aufmerksam, die Anfang September von der Bewegung der jungen Frauen aus dem südkurdischen Camp Mexmûr (Tevgera Jinên Ciwanên Mexmûr, TJCM) ins Leben gerufen wurde und sich gegen die sogenannte Vergewaltigungskultur richtet, insbesondere in den türkisch besetzten Gebieten Kurdistans, und den weltweiten Anstieg von sexualisierter Gewalt gegen Frauen thematisiert.

Der internationale Safe Abortion Day

Der internationale Safe Abortion Day wird weltweit begangen und stellt die Forderung nach einem sicheren, entkriminalisierten und kostenfreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in den Mittelpunkt. Noch immer sterben überall auf der Welt Frauen an den Folgen eines Schwangerschaftsabbruches, weil sie keine Möglichkeit haben, ihn sicher und legal vornehmen zu lassen. In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche nur straffrei möglich, wenn Frauen sich zuvor beraten lassen. Für eine Beratung müssen sie eine der wenigen Beratungsstellen aufsuchen, die oft im nächsten Umfeld nicht vorhanden sind. Die Mittel für solche Beratungsstellen werden immer weiter gekürzt. Dennoch ist die Abtreibung in Deutschland weiterhin als grundsätzlich rechtswidrige Tat im Strafrecht (§ 218) verankert. Auf Forderungen, Schwangerschaftsabbrüche in die öffentliche Gesundheitsversorgung aufzunehmen, reagiert der Gesetzesgeber nicht. Mit dem Artikel 219a StGB wird hierzulande sogar verhindert, dass Frauen eine angemessene Beratung durch Ärzt*innen erhalten, die Abbrüche vornehmen. Trotz massiver Proteste dürfen sie nicht offen darüber informieren, welche Methoden sie anwenden. Tun sie es doch, riskieren sie kriminalisiert und bestraft zu werden.

JXK: NEIN zu Fremdbestimmung!

„Dabei sollte es Frauen ermöglicht werden, selber über ihren Körper zu entscheiden. Entsprechend müssen sie legale und angemessene ärztliche Beratung erhalten können”, sagte eine JXK-Aktivistin. Die Stundentin machte auch auf die sinkenden Anlaufstellen für Schwangere aufmerksam, die abtreiben möchten. Dieser Zustand versetze viele Frauen in eine Notlage. „Auch wir als JXK-Mannheim möchten uns für sichere und legale Abtreibungsmöglichkeiten für Frauen einsetzen. Deshalb sagen wir entschlossen: Nein zu Fremdbestimmung!”