Am Mannheimer Wasserturm an dem zentral gelegenen Friedrichsplatz hängt seit Sonntag ein Transparent mit der Aufschrift „Wir sagen NEIN!“ Mit der Aktion wollen Aktivistinnen des Verbands der studierenden Frauen aus Kurdistan (Jinên Xwendekarên Kurdistan, JXK) auf den weltweiten Anstieg von sexualisierter Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.
„Der Sexismus in unserem Alltag, der Politik und Wirtschaft drängt die Frauen immer mehr in die Rolle eines Objekts. Das Ziel des Patriarchats ist es, Frauen von sich selbst zu entfremden und aus ihnen ein Produkt des Kapitalismus zu schaffen. Nur so kann in der kapitalistischen Moderne eine physische und psychische Vergewaltigungskultur entstehen. Nur so schaffen sie es, dass tagtäglich Frauen sexueller Gewalt zum Opfer fallen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Die Aktion fand im Rahmen der gleichnamigen Kampagne „Em dibêjin NA!“ statt, die Anfang September von der Bewegung der jungen Frauen aus dem südkurdischen Camp Mexmûr (Tevgera Jinên Ciwanên Mexmûr, TJCM) initiiert wurde und sich gegen die sogenannte Vergewaltigungskultur richtet, insbesondere in den türkisch besetzten Gebieten Kurdistans. „Wir sagen daher entschlossen ‚Nein zu Sexismus!‘ Wir möchten die künstlichen Rollenbilder und geschaffenen Rahmen aufbrechen. Frauen weltweit müssen von ihren Fesseln befreit werden, denn vor allem sie sind es, die die Vorreiterinnen unserer Gesellschaft sind. Ohne die freie Frau ist eine freie Gesellschaft nicht möglich“, so die JXK-Aktivistinnen.