Jineolojî-Dozentin Dejla Haidar zu Besuch in Berlin

Dejla Haidar, Jineolojî-Dozentin aus Rojava, verdeutlichte bei einem Treffen an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin, wie die Wissenschaft der Frau und des Lebens an den drei Universitäten der Selbstverwaltungsregion verankert ist.

An der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin hat am Mittwoch ein Treffen mit der als Delegierte nach Deutschland gereisten Jineolojî-Dozentin Dejla Haidar der Universität Rojava und der Universität von Kobanê aus der Selbstverwaltungsregion Nord- und Ostsyrien stattgefunden. An dem Treffen haben Studierende und Lehrkräfte sowie wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und eine Gleichstellungsbeauftragte teilgenommen.

Dejla Haidar hat darüber berichtet, wie die Wissenschaft der Frau und des Lebens, Jineolojî, an den drei Universitäten der Selbstverwaltungsregion verankert ist. Sie verdeutlichte, wie die Jineolojî im Rahmen der gesellschaftlichen Transformationen von patriarchalen, rassistischen und nationalistischen Denk- und Gesellschaftsmustern hin zum Zusammenleben in Freiheit wirksam ist.

Jineolojî wird zum einen als fünfsemestriger Studiengang an der Universität Rojava in Qamişlo gelehrt, zum anderen ist sie ein fester Bestandteil aller Studiengänge an allen drei Universitäten und wird auch an den Schulen unterrichtet. Zudem bestehen Forschungszentren und Akademien für Jineolojî. In einem weiteren Vortrag berichtete Dr. Mechthild Exo von der seit fünf Jahren bestehenden Hochschulpartnerschaft der Hochschule Emden/Leer mit dem Fachbereich Jineolojî an der Rojava-Universität. An die beiden Vorträge knüpfte eine angeregte Diskussion dazu an, wie auch an der Alice-Salomon-Hochschule eine Partnerschaft und die Bezugnahme auf die Jineolojî etabliert werden könne. Dieser Wunsch wurde von Studierenden wie von Professorinnen ausgedrückt und es wurden konkrete Schritte besprochen.

Am gleichen Abend hat zudem eine öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zu Jineolojî mit Dejla Haidar in einer Kapelle beim Hevrin-Khalaf-Garten in Berlin-Neukölln auf Einladung der Vereins Flamingo und der „Women Life Freedom“-Initiative stattgefunden. Es wurden zahlreiche Fragen gestellt und auch nach dem offiziellen Ende gingen die Gespräche noch einige Zeit weiter.