Das Berliner Netzwerk für geflüchtete Frauen* und Kinder Flamingo e.V. hat am Samstag die Vorbereitungen für einen Heilkräutergarten im Bezirk Neukölln abgeschlossen und mit einer Fotoausstellung eröffnet. Der Heilkräutergarten ist ein Partnerinnenprojekt mit dem Frauendorf Jinwar, das sich bei Dirbesiyê im nordsyrischen Kanton Hesekê befindet. Im Frühling 2020 will das Netzwerk mit der Bewirtschaftung von Heilkräutertees nach alten Rezepten aus der Region Rojava beginnen. Diese sind meist mündlich über Generationen von Frauen an Frauen weitergegeben worden und gehören zu alternativen Heilungsmethoden.
Heilkräutergarten nach Havrin Khalaf (Hevrîn Xelef) benannt
Das Grundstück mit dem Heilkräutergarten befindet sich auf dem Jacobi-Friedhof in Neukölln und hat eine Fläche von rund 500 Quadratmetern. Neben dem Anbau und der Bewirtschaftung der Heilkräuter gibt es Platz für gemeinsame Treffen, für politischen Ausstausch, kreative Arbeit und für Wissenstransfer zwischen Jinwar und Berlin.
In einer Erklärung des Berliner Netzwerks heißt es:
„Wir danken allen Unterstützer*innen und Interessierten, die während der Vorbereitungen des neuen Gartens und bei der Ausstellungseröffnung dabei waren! Im Gedenken an unsere Freundin, unser Vorbild und unserer Genossin, die am 12. Oktober 2019 in Rojava während des aktuellen Krieges ermordet wurde, trägt der sich im Aufbau befindende Heilkräutergarten von nun an ihren Namen: Hevrin Khalaf! Nachdem wir unsere ersten beiden Hibiskussträucher zusammen eingepflanzt haben, gab es eine Liveübertragung mit der Mutter der gefallenen Hevrin Khalaf. Wir sind erschüttert, gerührt und erst recht entschlossen, weiterhin gemeinsam an unserer Utopie einer freien Gesellschaft festzuhalten. Wir schließen uns allen Frauenbewegungen weltweit an und möchten unsere aufrichtige Solidarität mit unseren mutigen Schwestern und Genossinnen in Rojava zum Ausdruck bringen.”