Im Frauendorf Jinwar in der Nähe von Dirbesiyê in Nordsyrien ist ein Jineoloji-Camp für junge Frauen durchgeführt worden. Eine Woche lang beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit Themen wie Frauengeschichte, Ethik und Ästhetik sowie der Bedeutung und den Zielen der Jineoloji. Zum Camp-Programm gehörten auch soziale Aktivitäten.

Wie Isyan Dilsoz von der Seminarleitung gegenüber der Frauennachrichtenagentur JinNews erklärte, handelte es sich bei dem Camp in Jinwar um das erste Jineoloji-Camp einer geplanten Reihe. Zu den Inhalten der Seminare erläuterte sie: „Im Seminar zur Frauengeschichte haben wir die Kultur der Muttergöttin behandeln. Beim Thema Jineoloji ging es um unsere eigene Existenz und unser Bewusstsein. Die Jineoloji gibt es eigentlich schon seit Jahrhunderten, sie ist nur nicht als solche benannt worden. In der Unterrichtseinheit ‚Ethik und Ästhetik‘ haben wir uns mit dem gängigen Schönheitsmodell auseinandergesetzt und festgestellt, dass es Frauen eigentlich hässlich macht. Es haben sehr reichhaltige Diskussionen darüber stattgefunden. Beim Thema ‚Leben in freier Partnerschaft‘ ging es um das freie Zusammenleben von Männern und Frauen. Ein weiteres Unterrichtsthema war ‚Anatomie‘ und die gesellschaftliche Vorstellung des Körpers von Frauen. Der Unterricht war sehr anregend und belebend.“

Weiter erklärte Isyan Dilsoz, dass insbesondere die jungen Frauen eine Vorreiterrolle in der Revolution von Rojava einnehmen. Mit den Bildungscamps werde eine gedankliche Weiterentwicklung vorangetrieben, die zu einer Stärkung junger Frauen führe.

In der kommenden Zeit werden weitere Bildungscamps in Kobanê, Şehba und Minbic stattfinden. Ende Juni ist ein einmonatiges Bildungscamp mit jungen Frauen aus Europa geplant.