Istanbul: Festgenommene nach drei Tagen freigelassen
Die vor drei Tagen in Istanbul wegen angeblicher „terroristischer Handlungen“ festgenommenen Aktivistinnen, Politikerinnen und Künstlerinnen sind gegen Meldeauflagen freigelassen worden.
Die vor drei Tagen in Istanbul wegen angeblicher „terroristischer Handlungen“ festgenommenen Aktivistinnen, Politikerinnen und Künstlerinnen sind gegen Meldeauflagen freigelassen worden.
Die vor drei Tagen als vermeintliche Terrorist:innen in Istanbul festgenommenen 19 Frauen und zwei Männer sind am Freitagabend freigelassen worden. Die Festnahmen waren im Rahmen von landesweiten Razzien gegen die kurdische Opposition erfolgt, nach Angaben des türkischen Innenministeriums wurden 165 Personen in Gewahrsam genommen.
Unter den wegen „terroristischer Handlungen“ beschuldigten 21 Festgenommenen in Istanbul befanden sich die Vorsitzende des Vereins „Frauenzeit“, Dilek Başalan, Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung TJA und der Friedensmütter-Initiative, DEM-Politikerinnen und zwei Musikerinnen vom Kulturzentrum Mesopotamien (NÇM). Den Betroffenen wurde der Zugang zu einem Rechtsbeistand verwehrt, die konkreten Vorwürfe waren aufgrund einer Geheimhaltungsanordnung nicht bekannt.
Nach den polizeilichen Verhören wurden die Festgenommenen heute in das Istanbuler Justizgebäude in Çağlayan gebracht und der Staatsanwaltschaft vorgeführt. Viele Frauen kamen in den Justizpalast, um sich solidarisch zu zeigen. Die Staatsanwaltschaft beantragte in zehn Fällen einen Haftbefehl, was der Haftrichter ablehnte. Gegen alle Betroffenen wurden jedoch juristische Meldeauflagen angeordnet. Nach ihrer Freilassung wurden sie mit Beifall und Freudentrillern von Mitstreiterinnen begrüßt.