HPG: Türkische Besatzer intensivieren Angriffe in Südkurdistan

Die Volksverteidigungskräfte berichten von einer massiven Welle militärischer Angriffe der türkischen Armee in den vergangenen Tagen. Die Guerilla reagierte mit Gegenmaßnahmen.

Guerilla reagiert mit verschiedenen Aktionen

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) berichten von einer massiven Welle militärischer Angriffe der türkischen Armee in den vergangenen Tagen. Ein von der Pressestelle der HPG am Freitag herausgegebener Bericht enthält Daten zu Angriffen zwischen dem 28. April und dem 1. Mai – darunter Einsätze mit Kampfjets, schwerer Artillerie und völkerrechtlich umstrittenen Sprengstoffen.

Demnach kamen bei drei Angriffen an der Westfront der Zap-Region sogenannte „verbotene Explosivstoffe“ zum Einsatz – mutmaßlich chemische oder thermobarische Waffen – gegen Tunnelsysteme im Widerstandsgebiet Girê Amêdî. Darüber hinaus berichten die HPG von fünf Luftangriffen mit Kampfflugzeugen auf das nahegelegene Widerstandsmassiv Girê Bahar.

Die große Mehrheit der Angriffe erfolgte laut den HPG durch Artillerieeinsätze mit Haubitzen, Mörsern und schweren Waffen. Die Zahlen zu den erfassten Einschlägen in den einzelnen Regionen gibt der Bericht wie folgt an:

Xakurke: 42

Gare: 90

Metîna: 417

Zap: 527

Auch mechanische Grabungsmaschinen, darunter sogenannte Brech- und Bohrbagger, sind im genannten Zeitraum wiederholt zur Zerstörung unterirdischer Anlagen eingesetzt worden.

Gegenmaßnahmen durch Guerillakräfte

Wie die HPG weiter mitteilen, wurden mehrere Gegenmaßnahmen durch ihre Einheiten, darunter auch Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star), durchgeführt. Am 29. April wurde danach ein Drohnenangriff auf das Widerstandsgebiet Sinînê (Xakurke) abgewehrt und die mit Sprengstoff beladene Drohne zerstört.

Am selben Tag gingen YJA-Star-Kräfte gegen zwei türkische Stellungen in Bazê (Metîna) vor, wobei ein Beobachtungsposten beschädigt und ein Kamerasystem zerstört wurden. Am Girê Bahar wurden Baggerfahrzeuge, die zur Zerstörung von Tunneln eingesetzt wurden, unter Beschuss gesetzt.

Am 30. April nahmen Kämpfer:innen unweit des Girê Amêdî eine türkische Stellung ins Visier, nachdem Besatzungstruppen über Lautsprecher die Guerilla zur Aufgabe aufforderten. Laut den HPG wurde der Angriff mit „spezifischer Taktik“ ausgeführt. Die feindliche Stellung ist den Angaben zufolge beschädigt worden.