HPG gedenken gefallener Kommandantin Gulan Gabar

Die Guerillakommandantin Gulan Gabar ist 2017 in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. „Sie war eine beispielhafte Kommandantin, die von ihren Mitkämpfer*innen geliebt wurde“, erklären die HPG.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod der Guerillakommandantin Gulan Gabar bekannt gegeben. Die Kommandantin, die mit bürgerlichem Namen Rukiye Çekiç hieß, ist am 26. Dezember 2017 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen.

                                                

Codename: Gulan Gabar
Vor- und Nachname: Rukiye Çekiç
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Sultan-Kuvat
Todestag und -ort: 26. Dezember 2017 / Medya-Verteidigungsgebiete

Wie die HPG mitteilen, ist Gulan Gabar in Gever (tr. Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Gever ist eine der Widerstandshochburgen, in den denen die kurdische Kultur tief verwurzelt ist. Bereits in ihrer Kindheit entwickelte Gulan Gabar eine innige Verbindung zu ihrem Land und ihrem Volk und wurde Zeugin der Unterdrückung und Assimilierungspolitik des türkischen Staates und der Zerstörung kurdischer Dörfer. Sie lernte die feindliche Realität früh kennen und wuchs mit großer Wut auf, schreiben die HPG. Aus diesem Grund schloss sie sich in jungen Jahren der Guerilla an.

„Heval Gulan war ein Kind des Zagros-Gebirges und gewöhnte sich ohne größere Schwierigkeiten schnell an das Guerillaleben“, beschreiben die HPG ihre Anfangszeit in den Bergen:

„Sie rebellierte wütend gegen die traditionelle und reaktionäre Rolle der versklavten Frau und war immer bemüht, sich als kurdische Frau mit der Apocu-Philosophie neu zu erschaffen und entsprechend der Frauenbefreiungsideologie eine führende Rolle einzunehmen. Auf dieser Grundlage beteiligte sie sich voller Leidenschaft und mit großem Enthusiasmus am Kampf und übernahm wichtige Aufgaben in Gare, der Zap-Region, Erzîrom, Cilo und Avaşîn sowie in der Kommandantur der YJA-Star und in der YPS-Praxis. Ihre Liebe und Suche nach der Wahrheit, ihre Leidenschaft und Begeisterung für die Freiheit haben niemals nachgelassen und es gelang ihr, als eine Apocu-Militante und fähige YJA-Star-Kommandantin Verantwortung im revolutionären Kampf zu übernehmen. Dabei konzentrierte sie sich immer auf den Erfolg und zeigte mit großer Opferbereitschaft und klaren Zielen eine mutige Haltung gegenüber dem Feind. Mit dieser Haltung hat sie jahrelang gekämpft und als Kommandantin ihre Kämpferinnen angeführt und geschützt. Mit ihrer Bescheidenheit, ihrer Einsatz- und Opferbereitschaft, ihrer Aufrichtigkeit und ihrem von Göttinnen inspirierten Herzen hat sie einen Platz in den Herzen aller Genossinnen und Genossen eingenommen. Sie war eine beispielhafte Kommandantin, die von ihren Mitkämpfer*innen geliebt wurde. Als fähige Kommandantin hat Heval Gulan im Zap, in Erzîrom und im Zagros dafür gekämpft, die Frauenarmee zu stärken und zu professionalisieren. Als Nachfolgerin von Frauen wie Bêrîtan, Azime, Zîlan, Zelal, Sara, Delal und Berçem hat sie die Kampffahne freier kurdischer Frauen erhoben.“

Damit sei Gulan Gabar zum Symbol einer starken und freien Kommandantin geworden, vor allem für kurdische Frauen und Jugendliche aus Gever, so die HPG. Dieser Kampf werde in allen Dörfern, Städten und Bergen Kurdistans fortgeführt.

Die HPG sprechen den Angehörigen von Gulan Gabar, allen Gefallenenfamilien, der Bevölkerung von Gever und dem gesamten Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären: „Als ihre Weggefährt*innen erneuern wir unser gegenseitiges Versprechen und geben Heval Gulan unser Wort, dass wir den Kampf ausweiten werden.“