Hewlêr: RJAK-Aktivistinnen nach Festnahme verschwunden

In Südkurdistan sind drei führende Aktivistinnen der Frauenorganisation RJAK nach ihrer Rückkehr aus Şengal vom PDK-Asayîş festgenommen worden. Weder liegen Informationen über ihren Verbleib vor, noch eine Begründung für die Festsetzung der Frauen.

Die Geheimpolizei der südkurdischen Regierungspartei PDK (Asayîş) hat drei führende Aktivistinnen der Frauenorganisation RJAK (Rêxistina Jinên Azad a Kurdistanê) festgenommen. Wie die Nachrichtenagentur RojNews meldet, wurden Xewla Mihemed Hesen und Ciwana Ebdulbaqî aus dem RJAK-Vorstand sowie Seyran Ehmed Hesen am Mittwoch in der Gemeinde Kelek nahe Hewlêr (Erbil) festgenommen. Zuvor hielten sich die Aktivistinnen in Şengal auf, wo sie mit weiteren Mitgliedern einer Delegation an einer Gedenkveranstaltung anlässlich des siebten Jahrestags des IS-Überfalls auf das ezidische Hauptsiedlungsgebiet teilgenommen haben.

Nach RojNews-Angaben liegt bisher keine Begründung für die Festsetzung der Frauen seitens der südkurdischen Sicherheitsbehörden vor. Auch gibt es keine Informationen über ihren Aufenthaltsort. Die Familien der Aktivistinnen sowie die RJAK sind äußerst besorgt und fordern von der PDK sofortige Auskunft über ihren Verbleib.

Parallelen zum Fall von PYD-Mitgliedern

Der Fall erinnert an den Umgang der PDK mit Vertretern der westkurdischen Partei PYD und der nordostsyrischen Selbstverwaltung. Am 10. Juni waren die drei Männer ohne Angabe von Gründen am Flughafen von Hewlêr festgenommen worden. Während die PYD-Mitglieder Mistefa Osman Xelîl und Ezîz Mistê 50 Tage nach ihrer Verschleppung freigelassen wurden, fehlt von Cîhad Hesen, dem Repräsentanten von Nord- und Ostsyrien in Hewlêr, weiter jede Spur.