HEDEP-Aktivistin in Istanbul von Polizei misshandelt

Der Sprecherin des Jugendrats der HEDEP, Edanur Ibrahimoğlu, ist in Polizeigewahrsam in Istanbul so heftig mit der Faust aufs Auge geschlagen worden, dass es vollständig zugeschwollen ist. Auch weitere Misshandlungen musste sie erleben.

Die HEDEP-Aktivistin Edanur Ibrahimoğlu ist von der Polizei in Istanbul nach eigenen Angaben misshandelt worden. Die Sprecherin des Jugendrats der Partei war am Donnerstag bei einer Kundgebung in der Bosporus-Metropole festgenommen worden. Dabei wurde sie von einem Beamten offenbar so heftig mit der Faust aufs Auge geschlagen, dass es vollständig zugeschwollen ist. Das Ergebnis des Faustschlags zeigen auch Fotos, die von der HEDEP auf X (früher Twitter) veröffentlicht wurden.

Die Protestveranstaltung in Istanbul war von einem Bündnis aus politischen Parteien sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen organisiert worden und hatte sich gegen die türkische Nekropolitik in Kurdistan gerichtet. Anti-Aufruhr-Einheiten der Istanbuler Polizei kreisten die Gruppe ein und lösten die Zusammenkunft auf. Neben Ibrahimoğlu wurden 45 weitere Personen, darunter auch der Ko-Vorsitzende des Provinzverbands der HEDEP, Murat Kalmaz, vorübergehend in Gewahrsam genommen.

In gewohnt martialischer Manier waren die Polizeitrupps gegen die größtenteils kurdischen Demonstrierenden vorgegangen. Nahezu alle Beteiligten wurden ohne erkennbares Motiv traktiert und mit auf dem Rücken fixierten Händen in Gefangenenbusse manövriert. Wie der Jugendrat der HEDEP mitteilte, sind die Übergrifflichkeiten gegen die Betroffenen auf der Polizeiwache fortgesetzt worden. Die Organisation sprach von faschistischen Vandalen und verurteilte den Angriff auf die Beteiligten des Protests.