HDP: Die Frauensolidarität wird gegen die Männerbündnisse siegen

Unter den 22 am Montag in Amed festgenommenen Frauen befinden sich vier gewählte Lokalpolitikerinnen. Eine Bürgermeisterin und zwei Stadträtinnen sind verhaftet worden, eine weitere Stadträtin ist immer noch in Polizeigewahrsam.

Die Proteste gegen die Verhaftungen von Frauen in Amed dauern an. Von 22 am 5. April festgenommenen Frauen sind bisher acht als vermeintliche Mitglieder eine Terrororganisation verhaftet worden, 13 weitere wurden gegen Meldeauflagen freigelassen oder in den Hausarrest geschickt.

Die kommunalpolitische HDP-Sprecherin Hediye Karaaslan macht darauf aufmerksam, dass unter den betroffenen Frauen auch vier Lokalpolitikerinnen sind: Necla Tamriş war Bezirksbürgermeisterin von Çınar, Şehriban Zuğurli und Nurşen Akbal waren gewählte Mitglieder des Stadtrats von Amed. Alle drei sind jetzt im Gefängnis. Die Stadträtin Bahar Karakış Uluğ ist schwer krank und befindet sich immer noch in Polizeigewahrsam.

Die Verhaftungen von gewählten Politikerinnen bezeichnet Karaaslan als Angriff auf den Willen von Frauen: „Der Angriff richtet sich gegen das von uns in allen Gremien installierte System der genderparitätischen Doppelspitze und dem Gleichheitsanspruch in der politischen Vertretung. Es handelt sich um eine Fortsetzung des Zwangsverwaltungsregimes in den kurdischen Städten und Kommunen. Das Männerbündnis der AKP und MHP sollte jedoch wissen, dass wir wie bereits in der Vergangenheit auch heute nicht einknicken und unseren Kampf entschlossen weiterführen werden. Wir werden den Frauenbefreiungskampf fortführen und weiter demokratische Politik gegen die Unterdrückung der Regierungskoalition machen. Gegen das Ein-Mann-System werden wir weiter überall die Doppelspitze und das System gleichberechtigter Repräsentation verteidigen.“

Für die Frauen komme es nicht in Frage, der patriarchalen Politik zu gehorchen, so Hediye Karaaslan: „Wir lassen uns weder von elektronischen Fußfessel noch von politischen Geiselnahmen zurückdrängen. Die Frauensolidarität wird gegen das Männerbündnis gewinnen. Wir rufen alle Frauen dazu auf, ihre Stimme gegen die Angriffe zu erheben und mit uns gemeinsam zu kämpfen. Unsere Freundinnen müssen sofort freigelassen werden. Nicht unser Befreiungskampf muss verurteilt werden, sondern die Angriffe auf die Errungenschaften von Frauen.“