Hatimoğulları: Israel und die Türkei müssen die Angriffe einstellen

Die HEDEP-Vorsitzende Tülay Hatimoğulları hat die Einstellung der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen und der türkischen Angriffe auf Rojava gefordert und die Scheinheiligkeit der Erdogan-Regierung kritisiert.

Der Frauenrat der HEDEP ist erstmalig zu einer Sitzung in Ankara zusammengetroffen, um über die aktuellen politischen Entwicklungen und die Anforderungen der kommenden Zeit zu beraten. Die Ko-Vorsitzende der HEDEP, Tülay Hatimoğulları, gab eine einleitendes Statement ab, in dem sie sich unter anderem zu Palästina und Rojava äußerte und die Scheinheiligkeit der Erdogan-Regierung kritisierte.

Zu Palästina erklärte Tülay Hatimoğulları, dass zwei Millionen Menschen aufgrund des israelischen Angriffs im Gazastreifen auf engem Raum ums Überleben kämpfen: „Es ist nicht möglich, die Angriffe auf Gaza zu akzeptieren. Die Seelen und Körper von Frauen werden in diesem Krieg zerrüttet. Wir haben bereits gesehen, wie Körper von Frauen in diesem Krieg entblößt wurden und welche Art von Politik verfolgt wird. Die systematische Vergewaltigung von Frauenkörpern ist im Laufe der Geschichte immer wieder als Methode in Kriegen eingesetzt worden."

Zeitgleich zu den Angriffen auf den Gazastreifen sei auch der Norden und Osten Syriens bombardiert worden, sagte Tülay Hatimoğulları: „In Rojava wurden Kraftwerke, Krankenhäuser, Tankstellen, Schulen und Wohngebiete bombardiert. Fünf Millionen Menschen waren das Ziel dieser Angriffe. Israel will die in Gaza lebenden Palästinenser in die Wüste vertreiben, auch wenn Ägypten das nicht akzeptiert. Während sich die Regierung der Türkei dagegen ausspricht, hat sie dasselbe in Efrîn getan. Mit der Invasion von 2018 wurde die kurdische Bevölkerung vertrieben und an einer großen demografischen Veränderung in Efrîn gearbeitet. Jetzt soll dieses Projekt auf ganz Rojava ausgedehnt werden. Das können wir nicht hinnehmen. Im Nahen Osten gibt es zwei grundlegende Wunden, die ein brodelndes Problem sind: zum einen die kurdische Frage und zum anderen die Palästinafrage. Solange diese beiden Probleme nicht auf demokratischer Basis außerhalb des nationalstaatlichen Verständnisses durch eine konföderale Verwaltung gelöst werden, wird die Region nicht zur Ruhe kommen.“

Die Angriffe auf Palästina und Rojava müssen aufhören

Israel müsse dringend die Angriffe auf Palästina einstellen, gleichermaßen müsse die Erdogan-Region die Angriffe auf Rojava beenden, forderte die HEDEP-Vorsitzende: „Alle bewaffneten Elemente der Türkei müssen sich sofort aus Syrien zurückziehen. Der Schlüssel zur Lösung der kurdischen Frage durch friedliche und demokratische Methoden muss gefunden werden, vor allem in der Türkei, und wir müssen einen Prozess aufbauen, in dem das kurdische Volk in den vier Teilen Kurdistans friedlich, gleichberechtigt und geschwisterlich leben kann und dies verfassungsmäßig garantiert ist. Lasst uns alle mehr denn je mit dem kurdischen Volk und dem palästinensischen Volk zusammenstehen.“

Um den Krieg zu beenden, appelliere die HEDEP an die Frauen in der ganzen Welt, insbesondere im Nahen Osten, erklärte Tülay Hatimoğulları: „Wir können gemeinsam eine Friedensaktion ins Leben rufen, indem wir Grenzen überschreiten und uns im internationalistischen Sinne die Hände reichen. Die ganze Welt, insbesondere der Nahe Osten, braucht das dringend. Wir Frauen können das Blutvergießen mit unserer Solidarität und unserem Kampf stoppen.“