Hamburg: Eröffnung von Widerstandsplatz gegen Feminizide

Das noch recht neue Hamburger Anti-Feminizid-Netzwerk lädt zur Teilnahme an der Eröffnung des Widerstandsplatzes gegen Feminizide ein. Er soll ein Ort für Trauer, Wut und Erinnerung sein, an dem gemeinsame Kämpfe geeint auf die Straße kommen.

Das Anti-Feminizid-Netzwerk in Hamburg lädt für nächsten Sonntag, den 11. Dezember, zur Teilnahme an der Eröffnung des „Widerstandsplatzes gegen Feminizide“ ein. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr am Alma-Wartenberg-Platz in Altona und richtet sich an alle Geschlechter.

„Indem wir einen Widerstandsplatz ausrufen, möchten wir einen Ort schaffen, an dem wir all den Opfern und Überlebenden von (versuchten) Feminiziden gedenken können. Außerdem soll damit ein Ort geschaffen werden, an dem wir unserer Trauer und Wut Ausdruck geben und unsere gemeinsamen Kämpfe geeint auf die Straße bringen“, erklärte eine Aktivist:in des Netzwerks.

Der Ursprung der Anti-Feminizid-Bewegungen liegt in Lateinamerika, doch mittlerweile haben sich diese in vielen Ländern verbreitet, auch in Europa und seit einigen Jahren in Deutschland. In dieser Tradition sieht sich auch das Anti-Feminizid-Netzwerk in Hamburg, das sich vor zwei Monaten gegründet hat und das aus verschiedenen Organisationen, Gruppen, Vereinen und Kollektiven besteht. Das Netzwerk möchte die Bewegungen gegen Feminizide, also gegen die geschlechtsspezifische Ermordung von Frauen, Lesben, trans-, inter-, nichtbinären- und agender- Personen (Flinta*), sichtbar machen und stärken.

Feminizide ereignen sich in allen Ländern der Welt, auch in Deutschland. Hier sind in diesem Jahr mindestens 104 Frauen ermordet worden. In Hamburg wurden seit Anfang 20200 bereits mindestens acht Flinta*-Personen Opfer eines Feminizids. Diese Zahlen sind erschreckend hoch, doch die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Der letzte Feminizid in Hamburg ereignete sich am 4.November dieses Jahres.

Kontakt zum Anti-Feminizid-Netzwerk Hamburg ist unter [email protected] möglich