Geflohene Frau nach Vergewaltigung „verschwunden“

Die HDP bringt das Schicksal der aus dem Iran geflohenen Z.M. auf die Tagesordnung. Die Frau war aus dem Iran bis nach Wan geflohen und ist dort von Sicherheitskräften vergewaltigt worden.

Der Fall der aus dem Iran geflohenen und anschließend von türkischen Sicherheitskräften in einem Abschiebezentrum mehrfach vergewaltigten Z.N., wird nun von der Demokratischen Partei der Völker (HDP) aufgegriffen. Die migrationspolitische Sprecher*innen der HDP, Gülsüm Ağaoğlu und Veli Saçılık, erklärten: „Wir sind die Stimme der aus dem Iran geflüchteten Frau, die in der Türkei vergewaltigt und anschließend gewaltsam in den Iran zurückgeschickt wurde.“

Z.N war bei ihrer Flucht aus dem Iran von türkischen Sicherheitskräften in der Nähe von Wan (türk. Van) aufgegriffen und ins Abschiebezentrum Kurubaş gebracht worden. Dort wurde sie vorsorglich auf der Quarantänestation untergebracht. Am Abend des 22. Juli hatten sich Berichten zufolge drei Sicherheitskräfte nacheinander Zutritt in den abgedunkelten Haftraum verschafft und Z.N. mehrfach vergewaltigt. Erst später gelang es der Schutzsuchenden, dem Direktor des Abschiebezentrums die mehrfache Vergewaltigung zu schildern. Daraufhin wurde die Kreiskommandantur der Militärpolizei in Êrdmed (Edremit) verständigt. Bei einer Gegenüberstellung konnte die Frau Y.V. und İ.H.K. als Täter identifizieren. Ein Amtsgericht in der Provinz Wan erließ Haftbefehl wegen des Verdachts auf Vergewaltigung.

Vergewaltigerstaat“

Am 26. November findet die Verhandlung gegen die mutmaßlichen Täter in Wan statt. Doch Z.N. als Hauptbelastungszeugin ist verschwunden. Die HDP erklärt dazu: „Nach Angaben von Rechtsanwalt Mahmut Kaçan ist Z.N. in den Iran zurückgekehrt. Laut Zeitungsberichten ist sie in den Iran zurückgekehrt, da dort ihre ‚Ehre‘ sicherer sei. Wenn das stimmt und eine Frau den Iran, wo Frauen seit 40 Jahren in Gefangenschaft leben, sicherer findet, dann bedeutet das, wir befinden uns in einem Meer unaussprechlicher Verdorbenheit. Es zeigt deutlich, dass Frauen nicht umsonst den Staat als ‚Vergewaltigerstaat‘ bezeichnen! Z.N. ist ein Tropfen in diesem Meer aus Krieg, Zerstörung, Ausbeutung und Vergewaltigung. Es ist trotz allem eine Aufgabe der Menschlichkeit, diesen Tropfen zu erkennen, wahrzunehmen, zu verteidigen und in seinem Namen zu kämpfen.“

Die HDP ruft alle Frauen- und Flüchtlingsrechtsorganisationen zur Solidarität mit Z.N. auf.