Für Gerechtigkeit nach Paris!

Die kurdische Frauenbewegung in Frankreich (TJK-F) ruft zur Demonstration am 6. Januar in Paris auf.

Vor fünf Jahren wurden die kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris vom türkischen Geheimdienst MIT ermordet. Aus diesem Anlass findet am 6. Januar eine Großdemonstration in Paris statt.

Die kurdische Frauenbewegung in Frankreich hat in einer schriftlichen Erklärung zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen. In der Erklärung wird zunächst festgestellt, dass die Morde von Paris weder die Hoffnung kurdischer Frauen auf Freiheit zerstören noch den Widerstand habe brechen können. „Ganz im Gegenteil hat der Frauenbefreiungskampf universelle Züge angenommen. Auch arabische und sogar lateinamerikanische Frauen sind davon ergriffen worden.“

In der Erklärung wird weiterhin darauf aufmerksam gemacht, dass nach wie vor niemand für die Morde bestraft worden sei. Das Verfahren gegen den einzigen Tatverdächtigen Ömer Güney wurde nach seinem Tod kurz vor Prozessbeginn eingestellt. „Zwar wurde ein neues Ermittlungsverfahren eingeleitet, aber bisher gibt es darin keine nennenswerte Entwicklung“, so die kurdische Frauenbewegung Frankreich. Das fortgesetzte Schweigen des französischen Staates komme einer Mittäterschaft gleich.

Weiter heißt es in der Erklärung, die KCK habe kürzlich mitgeteilt, dass von der kurdischen Befreiungsbewegung gefangen genommene MIT-Funktionäre Aussagen gemacht hätten, aus denen neue Erkenntnisse zu den Pariser Morden hervorgingen. „Diese Aussagen verweisen ein weiteres Mal auf die Täter. Dem französischen Staat sollte bewusst sein, dass die ausbleibende Aufklärung der Morde den Weg zu weiteren Verbrechen ebnet, da der türkische Staat dadurch ermutigt wird. Die kürzlich erschienenen Meldungen zu weiteren Anschlagsplänen auf kurdische und aus der Türkei stammende Demokrat*innen sind ein weiterer Hinweis darauf.“

Aus diesem Grund sei es von großer Bedeutung, dem französischen Staat und allen weiteren Beteiligten zum Jahrestag der Morde zu verdeutlichen, dass das Verbrechen nicht vergessen sei und auch künftig nicht in Vergessenheit geraten werde.