Friedensmütter protestieren an türkisch-irakischer Grenze

Aktivistinnen der Friedensmütter-Initiative aus Nordkurdistan haben eine Demonstration zum Grenzübergang Habur durchgeführt und gegen Krieg, Chemiewaffen und den Umgang mit den Leichen gefallener Guerillakämpfer:innen protestiert.

Der Staat Türkei setzt weiterhin Chemiewaffen in Kurdistan ein. Während die internationalen Kräfte nach wie vor dazu schweigen, gehen Kurdinnen und Kurden überall auf die Straßen. In Silopiya in Nordkurdistan hat der Rat der Friedensmütter eine Demonstration zum Grenzübergang Habur durchgeführt. Zu der Demonstration sind Frauen aus Êlih, Sêrt, Mêrdîn, Nisêbîn, Şirnex und Qoser angereist.

„Bimre Îxanet“ (Nieder mit dem Verrat) war eine der auf kurdisch gerufenen Parolen bei der Demonstration. Im Namen der Friedensmütter hielt Esmer Çekmez einen Redebeitrag und erklärte, dass in Kurdistan ständig Massaker begangen werden und alle Frauen sich gegen das Sterben ihrer Kinder einsetzen müssten. „Sehen diejenigen, die immer vom Islam sprechen, diese Massaker etwa nicht? Ist das der Islam? Ist das Gerechtigkeit? In Südkurdistan töten sich Geschwister gegenseitig. Seht ihr denn nicht, was den Leichen unserer Kinder angetan wird? Ihr solltet Allah fürchten. Als Friedensmütter sind wir dagegen, dass dieser Krieg fortgesetzt und unsere Kinder getötet werden“, so Esmer Çekmez.

Die Aktivistin wies auf den menschenrechtswidrigen Umgang mit den Leichen gefallener Guerillakämpfer:innen hin und erklärte: „Was heute meinem Kind angetan wird, wird morgen auch euren Kindern angetan werden. Mögen diejenigen, die für den Tod unserer Kinder und ihre zerfetzten Leichen verantwortlich sind, eines Tages denselben Schmerz erleben. Wir haben unsere Kinder nicht geboren und aufwachsen lassen, damit sie ermordet werden. Diese Soldaten, die uns hier gegenüber stehen, sind Kinder von Müttern wie wir. Woher nehmt ihr euch das Recht, dass Soldaten und Guerilla sich gegenseitig töten sollen? Ihr gebt den Soldaten fünf Kuruş, damit sie unsere Kinder angreifen. Ihr schickt auch die Soldaten in den Tod. Möge Allah euch noch schlimmere Despoten schicken, als ihr es seid!“