Freiheit für „Friedensmutter“ Mevlüde Başdaş gefordert

Mitglieder des Rates der Friedensmütter und der Bewegung freier Frauen (TJA) haben in Izmir die Freilassung der schwerkranken „Friedensmutter“ Mevlüde Başdaş gefordert.

Auf einer Pressekonferenz in der BDP-Zentrale in Izmir haben der Rat der Friedensmütter und die Bewegung freier Frauen (TJA) die Freilassung von Mevlüde Başdaş gefordert.

Mevlüde Başdaş ist im Gefängnis in Şakran inhaftiert. Sie ist 60 Jahre alt, hat eine Schwerbehinderung von 86 Prozent und bereits zwei Mal einen Herzinfarkt erlitten. Auf der Pressekonferenz wurde mitgeteilt, dass ihr die ärztliche Behandlung verwehrt wird und sie sofort freigelassen werden müsse.

Tijda Kılıç (TJA) wies auf der Pressekonferenz darauf hin, dass Mevlüde sich im Oktober 2015 an einer Aktion „lebender Schutzschilder“ am Bagok-Berg im Kreis Nisêbîn in der Provinz Mêrdîn beteiligt habe, um die laufenden Militäroperationen und Angriffe auf Friedhöfe zu verhindern. Dafür sei sie unrechtmäßig zu vier Jahren und zwei Monaten Haftstrafe verurteilt worden.

Zwei Herzinfarkte, Nierentransplantation, Erblindung auf einem Auge

Mevlüde Başdaş sei im Frauengefängnis Şakran und leide unter Bluthochdruck, Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten, einseitiger Erblindung und Nierenbeschwerden. Nach einem Versagen beider Nieren im Jahr 2009 sei sie operiert worden und lebe heute dank der Transplantation einer Niere ihres Mannes weiter. Aufgrund ihrer Diabeteserkrankung sei sie auf einem Auge vollständig erblindet, das andere Auge sei zwei Mal operiert worden. Außerdem habe sie bereits zwei Herzinfarkte erlitten und angesichts der ungünstigen Bedingungen im Gefängnis bestehe jederzeit die Gefahr einer Wiederholung.

Regelmäßige medizinische Behandlung

Ihr Gesundheitszustand erfordere eine regelmäßige medikamentöse Behandlung, die ihr von der Anstaltsleitung verweigert werde, führte Tijda Kılıç weiter aus. „Mutter Mevlüde muss alle zwei Monate zur Kontrolle ins Krankenhaus. Ihr Blutdruck muss täglich gemessen werden und sie muss regelmäßig Medikamente einnehmen. Obwohl die Gefahr eines dritten Herzinfarkts droht, wird sie nicht ins Krankenhaus gebracht.“

Abschließend erklärte Tijda Kılıç: „Mutter Mevlüde ist verhaftet worden, weil sie sich als lebendes Schutzschild für den Frieden eingesetzt hat. Sollte ihr aufgrund fehlender Gesundheitsversorgung im Gefängnis etwas zustoßen, tragen die Gefängnisleitung und alle staatlichen Stellen die Verantwortung.“

JINNEWS