Frauenrat Nord- und Ostsyrien gegründet

In Amûdê ist ein Frauenrat für Nord- und Ostsyrien gegründet worden. 150 Delegierte haben einen 17-köpfigen Ausschuss gewählt, der die weitere Arbeit koordinieren soll. „Die Frauenrevolution ist noch nicht vorbei“, lautet das Fazit des Kongresses.

Unter dem Motto „Die Einheit freier Frauen ist die Garantie für ein demokratisches Syrien“ hat gestern in Amûdê der Gründungskongress des Frauenrats Nord- und Ostsyrien stattgefunden. Nach ausführlicher Diskussion wurde eine Satzung verabschiedet und ein Koordinationsausschuss gewählt. Mitglieder der 17-köpfigen Koordination sind Jorjet Yaqûb, Ebîr Hesaf, Lemiya Xelo, Xewla El-Îsa, Zozan Mustefa, Stêra Qamsim, Necla Temo, Duha El-Fiteyih, Nalîn Reşo, Asya Abdullah, Jiyan Hisên, Sîham Emoka, Mizgîn Zêdan, Narîn Metînî, Buseyna Gêlo, Bêrîvan Hisên und Nusra El-Ebaka.

An dem Kongress nahmen neben 150 Delegierten aus Frauenorganisationen, politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen der Region auch Gäste aus Syrien, Ost- und Südkurdistan, Europa und den USA teil.

Kräfte bündeln, Energie vereinen

In der Abschlussdeklaration des Gründungskongresses wird auf die beiden wichtigsten Missionen des Frauenrats für die kommende Zeit verwiesen: „Erstens, die Errungenschaften der Bevölkerung und der Frauen zu schützen und für eine Beteiligung von Frauen an einer neuen Verfassung für Syrien zu sorgen. Zweitens, mit politischen, gesellschaftlichen und ideologischen Methoden Wissenschaft, Ethik, Freiheit und das Leben in freier Partnerschaft zu stärken.“

Weiter heißt es in der abschließenden Erklärung: „Die Frauenrevolution ist noch nicht abgeschlossen. Frauen werden immer noch ermordet, sind von Gewalt betroffen und werden zwangsverheiratet. Damit Frauen nicht mehr von einer freien Ethik ausgeschlossen sind, müssen wir uns organisieren, unsere Kräfte bündeln und unsere Energie vereinen.“

Revolution basiert auf der Stärke von Frauen

Unter den geladenen Gästen in Amûdê war auch eine 13-köpfige Gruppe aus Südkurdistan. Şema Ednan ist Mitglied von Tevgera Azadî und hat sich gegenüber ANF zu ihren Eindrücken geäußert: „Auf diesem Kongress ist ein weiteres Mal deutlich geworden, dass die Revolution von Rojava auf der Stärke von Frauen basiert. In Rojava sind über 5000 IS-Anhänger ergriffen worden, das allein ist ein Erfolg für sich.“

Zu der aktuellen Invasion des türkischen Militärs in Südkurdistan erklärte Şema Ednan: „Dieselben Angriffe, die auf Rojava stattgefunden haben, finden im Moment auch in Südkurdistan statt. Wir hoffen sehr, dass sich die Bevölkerung von Başur und alle Frauen vereinen, um diese Angriffe ins Leere laufen zu lassen. Niemand darf zu diesen Besatzungsversuchen schweigen, alle müssen mit ganzer Kraft Widerstand leisten, damit der kolonialistische türkische Staat seine Ziele in Südkurdistan nicht erreicht. Wie auch Abdullah Öcalan sagt, kann eine Revolution in Kurdistan nur mit einer Frauenrevolution verwirklicht werden.“