Frauenkongress Nord- und Ostsyrien: Wir sind überall
Ezidische und tscherkessische Delegierte auf dem Gründungskongress für einen nord- und ostsyrienweiten Frauenrat erklären, welche Bedeutung die heutige Veranstaltung in Amûdê für sie hat.
Ezidische und tscherkessische Delegierte auf dem Gründungskongress für einen nord- und ostsyrienweiten Frauenrat erklären, welche Bedeutung die heutige Veranstaltung in Amûdê für sie hat.
An dem Frauenkongress Nord- und Ostsyrien, der heute unter dem Motto „Die Einheit freier Frauen ist die Garantie für ein demokratisches Syrien“ in Amûdê stattfindet, nehmen Delegierte mit verschiedenem ethnischen und religiösen Hintergrund teil. Eine Ezidin und eine Tscherkessin haben gegenüber ANF erklärt, warum sie dabei sind.
Leyla Brahim ist Ko-Vorsitzende des ezidischen Zentrums Mala Êzidî im Kanton Cizîr. Sie vertritt die Ezidinnen im Vorbereitungskomitee des Kongresses und erklärt: „Als ezidisches Volk, als alle Völker, aber besonders als ezidische Frauen wissen wir, welche Unterdrückung und Grausamkeit wir erfahren haben. Als Ezidinnen betrachten wir uns als verantwortlich für alle Gesellschaften und Völker. Frauen sehen wir in allen Bereichen in einer Vorreiterrolle. Ich möchte betonen, dass wir immer gegen unsere Feinde Widerstand leisten werden. Bekanntlich befinden wir uns in einer Zeit, in der der IS militärisch besiegt worden ist. Nach dem Schmerz, den wir erlebt haben, werden wir auch weiter auf den Beinen bleiben. Für uns gilt, dass es uns den Feinden zum Trotz weiter gibt. Heute sind wir in allen Bereichen vertreten.“
Hened Baghistani ist Ko-Vorsitzende der Tscherkessischen Einheit Minbic. Zu dem Kongress und dem Frauenrat, der dabei gegründet wird, sagt sie:
„Ich bin als Delegierte hier und grüße alle Teilnehmerinnen. Seit es die Selbstverwaltung gibt, bekommen Frauen ihre Rechte. Mit dem System der Doppelspitze haben Frauen auch das Vertretungsrecht gewonnen. Als tscherkessische Frauen sind wir in der Geschichte immer gemeinsam im Krieg und in allen Bereichen des Lebens mit Männern zusammen gewesen. Frauen und Männer haben gemeinsam Verantwortung im Leben übernommen. Mit dem Aufbruch des IS hat sich diese Situation ins Gegenteil umgewandelt, es fand eine große Unterdrückung statt. Seit dem Ende des IS haben wir unsere Rechte wiederbekommen und heute sind wir auf diesem Kongress.“