Frauenproteste in Europa - UPDATE

In Duisburg, Hildesheim, Wuppertal, Köln, Bonn, Brüssel und Stockholm ist gegen die Repression gegen die kurdische Frauenbewegung in der Türkei protestiert worden.

In mehreren Städten in Europa ist gegen die Repression gegen den Frauenverein Rosa in Amed (Diyarbakir) protestiert worden. In der nordkurdischen Metropole sind am Wochenende acht Frauen und vier Männer als mutmaßliche Mitglieder einer Terrororganisation im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren gegen „Rosa“ verhaftet worden. Die Vereinsräumlichkeiten wurden durchsucht und vertrauliche Unterlagen zu Opfern von Männergewalt beschlagnahmt.

Duisburg

In Duisburg sind Aktivistinnen des Frauenrats „Şehîd Asya Yüksel“ erneut auf die Straße gegangen, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. Die Protestaktion findet seit vier Wochen jeden Mittwoch statt. Thematisiert wurde in dieser Woche der Mord an Zeynep Şenpınar in Muğla, der von dem Profiboxer Selim Ahmet Kemaloğlu begangen wurde. Im Namen des Frauenrats erklärte Reşan Yıldırım, dass die junge Frau ihren späteren Mörder nur zwei Wochen zuvor angezeigt und die Behörden um Schutz ersucht hatte. Die Frauen in Duisburg solidarisierten sich außerdem mit dem Frauenverein Rosa und verurteilten die Verhaftung seiner Mitglieder.

Hildesheim

Eine vom kurdischen Gesellschaftszentrum, dem Frauenrat Berçem Cilo und der Frauenkommune Meryem gemeinsam organisierte Kundgebung in Hildesheim fand unter dem Motto „Solidarität lässt uns leben“ statt. Die Teilnehmenden schwenkten Fahnen von TEV-DEM, HDP und der Frauenbewegung TJK-E und hielten Bilder der in Amed verhafteten Aktivistinnen und Politikerinnen in den Händen.

Wuppertal

In Wuppertal fand eine Kundgebung des Frauenrats Şehîd Viyan und weiterer Frauengruppen statt. Die Aktivistinnen forderten die Freilassung der politischen Gefangenen in der Türkei, verlasen Erklärungen und verteilten Flugblätter.

Köln

An einer Kundgebung am Hahnentor in Köln nahmen Mitglieder des Frauenrats Viyan und der „Sozialistischen Frauensolidaritätsplattform Europa“ teil. In Redebeiträgen wurde den von der Repression in Amed betroffenen Frauen Solidarität zugesichert.

Bonn

Vor dem Opernhaus in Bonn fand eine Kundgebung statt, auf der eine Erklärung der TJK-E verlesen wurde. Die Teilnehmenden protestierten gegen den politischen Vernichtungsfeldzug des türkischen Staates in Kurdistan, die Beschlagnahme kurdischer Rathäuser und die Kriminalisierung des Kampfes gegen Gewalt an Frauen.

Brüssel

Vor dem Gare Central in Brüssel fand eine gemeinsame Aktion der „Kurdischen Frauenbewegung in Europa“ (TJK-E) und dem „Sozialistischen Frauenverband“ (SKB) statt, an der sich auch Männer beteiligten.

Stockholm

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm fand eine Solidaritätsaktion des Frauenrats Amara für den Frauenverein Rosa in Amed statt. Die Teilnehmerinnen trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Gewalt gegen Frauen ist politisch“ und Bilder mit den in der Türkei verhafteten Aktivistinnen und Politikerinnen.