Frauenorganisierung im befreiten Raqqa

Im nordsyrischen Raqqa wird nach der Befreiung von der Terrorherrschaft des Islamischen Staates (IS) die Frauenorganisierung vorangetrieben.

Im Oktober vergangenen Jahres ist die ehemalige IS-Hochburg Raqqa von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) mit Luftunterstützung der Anti-IS-Koalition befreit worden. Die Frauen in der Region nutzen den neu gewonnenen Spielraum, um sich zu organisieren und weiterzubilden.

So wurde ein Frauenrat gebildet, der sich basisdemokratisch in Stadtteilkommunen organisiert. Heute wurde im Stadtteil Rimela die achte Frauenkommune gegründet. Wie Zelixa Ebdi, die Vorsitzende des Frauenrates Raqqa, gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA erklärte, dienen die Kommunen als Raum, um die eigenen Probleme kollektiv zu lösen. Dafür ist eine Arbeitsteilung in themenbezogenen Kommissionen vorgesehen. In der neuen Frauenkommune in Rimela wurden Kommissionen zu den Arbeitsbereichen Gesundheit, Ökonomie, Verteidigung und Frieden gebildet.

„Frauenbefreiung ist die Grundlage einer freien Gesellschaft“

An der Frauenrats-Akademie Syrien in der Gemeinde Tişrin nördlich der Stadt Raqqa hat unterdessen das dritte Fortbildungsseminar zum Thema „Frauenbefreiung als Grundlage einer freien Gesellschaft“ für Frauen aus Nordsyrien begonnen. 43 Frauen aus Cizîrê und Firat werden sich die kommenden 25 Tage zu frauen- und gesellschaftspolitisch relevanten Themen weiterbilden.

Eine der Teilnehmerinnen ist Necah Mihemed al-Hemûd. Sie möchte am Aufbau freier Gesellschaftsstrukturen mitwirken und erklärt: „Ich möchte etwas über Frauengeschichte und die gesellschaftliche Stellung von Frauen in der Gesellschaft lernen. Ich hoffe, dass ich damit zum gesellschaftlichen Aufbau beitragen kann.“

Hena al-Xelef aus der Leitung der Akademie erläutert den Zweck der Fortbildungsreihe: „Unser grundlegendes Ziel ist die Frauenbefreiung innerhalb der Gesellschaft. Es soll ein Bewusstsein darüber entstehen, was ein freies Leben ausmacht.“