Frauenkundgebung in Hamburg: Nein heißt Nein!

In Hamburg haben Frauenorganisationen gegen Gewalt an Frauen protestiert und eine Umsetzung des „Nein-heißt-Nein“-Ansatzes in der Rechtsprechung gefordert.

In Hamburg haben sich verschiedene Frauenorganisationen und FLINT-Gruppen im Rahmen des Bündnisses „Frauen Solidarität Europa“ vor dem Mercado in Altona zusammengefunden und gemeinsam die patriarchale Justiz sowie die weiter steigende Gewalt an Frauen insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie verurteilt. Der Erhalt der Istanbul-Konvention ist für Frauen lebensnotwendiger denn je zuvor.

Die „FLINT*-Organisation ZORA“ machte in ihrer Stellungnahme deutlich, dass der Frauenkampf im Jahre 2020 klar verbunden ist mit dem der Trans-, Inter-, und nichtbinären Menschen. Eine Umsetzung des „Nein-heißt-Nein“-Ansatzes in die Rechtsprechung sei mehr als hinfällig.

Eine Vertreterin der Frauenorganisation Courage macht auf die sehr prekäre Situation von Frauen in Afghanistan nach 40 Jahren imperialistischer Kriege auf dem Rücken der Bevölkerung aufmerksam, sowie auf die brutale Gewalt des Taliban-Regimes. Dabei wurden deutliche Parallelen zu Nord- und Ostsyrien erkennbar.

Eine Rednerin des kurdischen Frauenrats Rojbîn prangerte die invasive Kriegspolitik des NATO-Staats Türkei gegen Nord- und Ostsyrien an: „Es ist ein Skandal, dass die deutsche Bundesregierung Waffen an das Erogan-Regime verkauft, welches nachweislich IS-Söldnermilizen einsetzt und Kriegsverbrechen begeht“.

Zum Schluss kündigte die Feministische Antifa Hamburg ihre für den 31. Oktober um 18.30 Uhr geplante Demonstration am Spritzenplatz in Hamburg-Altona an:

„Am 31. Oktober um 18.30 Uhr gehen wir gemeinsam auf die Straße, um für antirassistischen, antikapitalistischen und klassenbewussten Feminismus zu kämpfen. Wir werden zusammen für die Gleichberechtigung und Freiheiten aller FINTA* Personen einstehen! Es ist heute immer noch notwendig, Widerstand gegen die patriarchale Unterdrückung zu leisten. Außerdem ist es längst an der Zeit, das schon im Mittelalter bestehende patriarchale Wertesystem zu stürzen. Denn schon immer wurden Frauen, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen, verfolgt, gefoltert und ermordet. Ein Beispiel dafür ist die Zeit der Hexenverbrennung, in der selbständige und selbstbestimmte Frauen verfolgt wurden. Diese Strukturen haben sich bis heute gehalten.

Mit dieser Demo lehnen wir uns an die ,Sexismus wegfegen'-Demo der Antifa Altona Ost des letzten Jahres an. Kommt zahlreich um 18.30 Uhr zum Spritzenplatz, dort starten wir mit einer Kundgebung. Daraufhin ziehen wir gemeinsam über die Max-Brauer-Allee zur Reeperbahn, wo wir mit einer Endkundgebung abschließen. Für die Freiheit und das Leben: Sexismus von der Straße fegen!“