Rojava-Emden/Leer: Gemeinsame Projekte gegen Feminizid
Die Online-Lehre öffnet Horizonte: Studierende der Hochschule Emden/Leer und der Rojava Universität im nordsyrischen Qamişlo entwickeln gemeinsam Projekte gegen Feminizid.
Die Online-Lehre öffnet Horizonte: Studierende der Hochschule Emden/Leer und der Rojava Universität im nordsyrischen Qamişlo entwickeln gemeinsam Projekte gegen Feminizid.
Studierende der Sozialen Arbeit an der norddeutschen Hochschule Emden/Leer werden im derzeit beginnenden Wintersemester in einem gemeinsamen Seminar mit Studierenden der Rojava-Universität in der nordsyrischen Kantonshauptstadt Qamişlo Projekte zum Seminarthema „Feminizid – Gewalt in Geschlechterverhältnissen und Gegenstrategien“ entwickeln. Geleitet wird das Seminar von Frau Dr. Mechthild Exo in Ko-Leitung mit Lehrkräften der Jineolojî der Rojava Universität.
„Das Thema Feminizid, also die Ermordung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, wird von den Studierenden in Verbindung mit bestehenden professionellen Praktiken und sozialpolitischen Aktivitäten gegen geschlechtsspezifische Gewalt erarbeitet. Frau Exo hat auf der Grundlage des seit 2018 bestehenden Kooperationsvertrags zwischen den beiden Hochschulen und bedingt durch die Umstellung auf Online-Lehre nun diese neue Möglichkeit des transnationalen, digitalen Kooperationsseminars verwirklicht”, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule Emden/Leer zu dem begonnenen Projekt der beiden Hochschulen. Zur Zusammenarbeit mit der Rojava Universität erklärt die Hochschule weiter:
Durch diese internationale Zusammenarbeit kann die fachliche Expertise der Rojava Universität, an der die Frauenwissenschaft Jineolojî als weltweit erster Studiengang gelehrt wird, auch den Studierenden der Hochschule Emden/Leer zugänglich gemacht werden. Zum anderen stellt der Austausch zu den regional spezifischen Praktiken der Umsetzung von Frauenrechten eine Bereicherung für beide Seiten dar.
Im ersten gemeinsamen Livestream-Seminartreffen erklärte eine Emder Studierende: „Ich habe im letzten Semester hier das Jineolojî-Seminar besucht. Dort haben wir von den Entwicklungen für Geschlechterbefreiung in Rojava gehört. Ich freue mich sehr, nun direkt die Jineolojî Fakultät und die dortigen Studierenden im gemeinsamen Seminar erleben zu können.“
Die Schwerpunkte des dreijährigen Studiengangs Jineolojî in Qamişlo sind die Geschichte und die gesellschaftliche Bedeutung hierarchischer, gewaltvoller Geschlechterverhältnisse und die Überwindung patriarchalen Strukturen, Denkweisen und sozialer Praktiken.
Die Studierenden in beiden Ländern werden Projekte zum Seminarthema entwickeln, die zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November öffentlich präsentiert werden. Dieser jährliche, internationale Aktionstag wird auch von der Emder Hochschule und der Stadt Emden begangen. Studierende hatten zu diesem Tag bereits in vergangenen Jahren eigene Veranstaltungen, Wandzeitungen, eine Ausstellung und ein Kunstobjekt beigetragen.
Titelbild: Screenshot von der Videokonferenz des Planungstreffens