Frauenforum in Düsseldorf: Freiheit wird siegen

Auf einem von der kurdischen Frauenbewegung veranstalteten Forum in Düsseldorf haben rund 300 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Ländern über den Frauenbefreiungskampf gesprochen und die Freilassung von Abdullah Öcalan gefordert.

Die kurdische Frauenbewegung hat ein Forum unter dem Schlagwort „Die Freiheit wird siegen“ in Düsseldorf durchgeführt. An der Veranstaltung nahmen etwa 300 Frauen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Schweden, Katalonien, Italien, dem Baskenland und weiteren Ländern teil. Vertreten waren die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E), der ostkurdische Frauenverband KJAR, die Bewegung kämpferischer junger Frauen (Jinên Ciwan ên Têkoşer, TekoJIN), der alevitische Verband FEDA, der ezidische Frauenrat, Frauenorganisationen aus der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien, die Akademie der Demokratischen Moderne, internationalistische Initiativen und der Verband KOMAW, in dem sich Angehörige von Gefallenen organisieren.

Frauenbefreiung und der Einfluss von Abdullah Öcalan

Moderiert wurde das Forum von Gülistan Ike. Auf der ersten Sitzung sprach Gönül Kaya (TJK-E) über die von Abdullah Öcalan vorgelegten Perspektiven zur Frauenbefreiung und die Auswirkungen im Nahen und Mittleren Osten. Gönül Kaya sagte, dass sich die Isolation von Öcalan in türkischer Haft gegen sein Paradigma und den Frauenbefreiungskampf richtet.

Rechtsanwältin Raziye Öztürk vom Rechtsbüro Asrin, das Abdullah Öcalan und seine drei Mitgefangenen auf der Gefängnisinsel Imrali vertritt, erläuterte die Rechtswidrigkeit ihrer Isolationshaftbedingungen. Diese seien weder vom türkischen noch vom internationalen Recht gedeckt und offene Verstöße gegen universelle Standards. Öcalan hatte zuletzt im August 2019 Kontakt zu seinen Anwältinnen und Anwälten, auch eine schriftliche oder telefonische Kommunikation ist nicht möglich. Raziye Öztürk wies insbesondere auf die Verantwortung des europäischen Antifolterkomitees (CPT) hin, das als einzige Institution jederzeit die Möglichkeit hat, Haftanstalten in Mitgliedsländern des Europarats zu inspizieren.

Im weiteren Verlauf des Forums sprachen unter anderem die feministische Wissenschaftlerin und Aktivistin Yanira Hermida Martin und viele Vertreterinnen der teilnehmenden Organisationen über den Einfluss von Abdullah Öcalan hinsichtlich der Frauenbewegung und drückten ihre Unterstützung für die am 10. Oktober gestartete Kampagne „Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ aus.

In einer gemeinsamen Erklärung der Teilnehmerinnen wurde die Freilassung von Öcalan gefordert und zur Beteiligung an der Kampagne aufgerufen.