Frauendorf JINWAR öffnet am 25. November

Das Frauendorf JINWAR in Nordsyrien wird nach zweijährigem Aufbau am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen offiziell eröffnet.

Seit zwei Jahren wird das Frauendorf JINWAR in Nordsyrien aufgebaut, am 25. November wird jetzt die Eröffnung gefeiert. In dem aus 30 Wohnhäusern bestehenden Dorf gibt es eine Grundschule, eine Akademie, ein Museum und eine Gesundheitsstation, in der natürliche Heilmethoden zur Anwendung kommen.

Alle Häuser im Dorf sind aus Lehmziegeln selbst erbaut. Das Leben im Dorf wird kollektiv organisiert. Bevorzugt aufgenommen werden Frauen, die ihre Angehörigen im Befreiungskampf verloren haben. Bewerbungen nimmt die Frauenbewegung Kongreya Star entgegen.

Für eine möglichst autarke Versorgung setzen die Dorfbewohnerinnen auf eigenen Gemüseanbau und Viehhaltung. Es gibt einen kleinen Laden und einen Lehmofen, in dem die Frauen ihr eigenes Brot backen. Mit der Zeit soll über die Selbstversorgung hinaus auch der Bedarf der umliegenden Dörfer gedeckt werden.

Bisher sind acht Frauen mit ihren Kindern ins Dorf gezogen. Gekocht und gegessen wird gemeinsam.

Eine der Frauen ist Fatma Derwiş. Sie ist 33 Jahre alt und hat sieben Kinder. Fatma stammt aus Şedadê im Kanton Hesekê. „Als mein Mann gefallen ist, konnte ich die Kinder nicht mehr versorgen“, erzählt sie, „Ich habe mich an das Frauenzentrum gewandt und dort wurde mir vorgeschlagen, nach JINWAR zu ziehen. So bin ich hier hergekommen. Ich bin sehr froh darüber. Das hier ist ein besonderer Ort. Im Dorf findet ein gemeinsames Leben statt. Die Frauen sind immer zusammen und ergänzen sich gegenseitig.“

Nujîn stammt aus Deutschland und ist bereits seit längerer Zeit in JINWAR. Sie ist Mitglied des Aufbaukomitees. „Unser Ziel war die Entstehung eines autonomen Frauendorfes, in dem kollektiv gelebt werden kann“, sagt sie.

Am 25. November, dem internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen, wird das Frauendorf JINWAR offiziell eingeweiht.