In über vierzig Städten in der Türkei und Nordkurdistan sind Frauen auf die Straße gegangen, um gegen einen Gesetzesentwurf zu sexuellem Missbrauch an Minderjährigen zu protestieren. Die Regierungspartei AKP will die Vollstreckung der Strafe verurteilter Täter aussetzen, wenn sie ihre Opfer heiraten und der Altersunterschied zwischen ihnen nicht mehr als zehn Jahre beträgt.
Frauenorganisierungen kritisieren, dass Missbrauch an Kindern mit dem geplanten Gesetz legitimiert wird. Die landesweiten Protestaktionen fanden unter dem Motto „Keine Amnestie bei Kindesmissbrauch“ statt. Der Frauenverein Rosa in Amed (Diyarbakir) forderte statt einer Amnestie für die Täter einen Straferlass für Frauen, die ihr Recht auf Selbstverteidigung nutzen und sich gegen die Täter zu Wehr setzen.