Um die Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern und Lösungen für bestehende Probleme zu entwickeln, kämpft der Frauenrat Dêra Zor unter schwierigen Umständen.

Im Norden und Osten von Dêra Zor kehren Tausende Menschen in ihre Wohnungen zurück, nachdem das Gebiet durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) von Milizen befreit und hinterlassene Minen geräumt worden sind. Parallel dazu entwickelt sich der Aufbau selbstbestimmter Strukturen.

Für Frauen eine Gelegenheit zur Befreiung

Vor zwei Monaten wurde der Frauenrat Dêra Zor gegründet. Wie Ruqiya El Heso als Mitglied des Frauenrats erklärt, haben auch Frauen, die jahrelang hinter vier Wänden eingeschlossen und reaktionären Zwängen ausgesetzt waren, in den befreiten Gebieten die Gelegenheit gefunden, sich zu befreien. Bald werde ein Frauenzentrum eröffnet und in weiteren Gebieten Zweigstellen eingerichtet werden, erläutert Ruqiya weiter. Der Schwerpunkt der Arbeit liege momentan auf Organisierung, wissenschaftlicher Arbeit und der Aufklärung von Frauen.

„Früher war es Frauen nicht einmal möglich, das Haus frei zu verlassen. Heute sind sie auf allen Versammlungen vertreten, auf denen die Zukunft der Stadt festgelegt wird. Das ist eine nicht zu unterschätzende Entwicklung“, führt sie weiter aus. „Wir setzen jeden Tag einen neuen Schritt und halten Versammlungen mit Frauen ab. Beispielsweise waren wir im Dorf Kesra, dort haben über 50 Frauen an der Versammlung teilgenommen.“

Nûriye Îsa, die ebenfalls Mitglied des Frauenrats ist, berichtet von den Komitees, die gegründet wurden: Ökonomie, Bildung, Finanzen, Dienstleistungen. Über 50 Frauen würden im Frauenrat aktiv mitarbeiten. Vorrangig sei zurzeit die Bildungsarbeit.

Nûriya Îsa spricht auch von den Problemen, die bei der Arbeit auftauchen: „Diese Gegend war lange Zeit vom IS besetzt. Die Frauen sind davon beeinflusst. Die patriarchale Mentalität ist ein großes Hindernis. Ungeachtet aller Hindernisse werden wir weiter daran arbeiten, den Frauen ein Bewusstsein zu vermitteln.“

DILYAR CEZÎRÎ/ANHA