Frauen im Gefängnis von Xarpêt seit 29 Tagen im Hungerstreik

Im T-Typ-Frauengefängnis von Xarpêt (Elazığ) befinden sich sechs Gefangene seit 29 Tagen im Hungerstreik. Ihre Angehörigen rufen zur Solidarität mit den Hungerstreikenden auf.

Die Rechtsverletzungen in türkischen Gefängnissen erreichen ein erschreckendes Ausmaß. Gefangene berichten von Folter und willkürlichen Disziplinarmaßnahmen. Im T-Typ-Frauengefängnis von Xarpêt (Elazığ) befinden sich sechs Gefangene seit 29 Tagen im unbefristeten Hungerstreik gegen ihre Haftbedingungen.

Eine dieser Gefangenen ist Rozerin İldan. Ihr Vater Nihat İldan beklagt, seit vier Monaten keinen Kontakt zu seiner Tochter zu haben: „Wir wissen nicht, was im Gefängnis geschieht“, sagt er.

Kein Kontakt seit vier Monaten

İldan berichtet weiter: „Seit vier Monaten kommen alle unsere Briefe an sie zurück. Alle Besuchsanträge wurden abgelehnt. Wir haben Rozerin Winterkleidung geschickt, nicht einmal die Kleidung wurde angenommen. Eine Gefangene ist jetzt entlassen worden. Von ihr haben wir erfahren, dass mindestens sechs Gefangene seit 29 Tagen im Hungerstreik sind. Unter ihnen ist auch Rozerin.“

„Wir kämpfen zusammen mit unseren Kindern“

İldan ruft zur Unterstützung der hungerstreikenden Gefangenen auf: „Wofür unsere Kinder auch Widerstand leisten, wir halten zu ihnen und schließen uns ihrem Widerstand an. Die Forderungen unserer Kinder sind auch unsere Forderungen.“

HDP setzt sich für die Gefangenen ein

Die HDP-Abgeordnete Ayşe Acar Başaran, die gleichzeitig Mitglied der parlamentarischen Menschenrechtskommission ist, hat ein Gespräch mit Vertretern des Justizministeriums geführt. Das Gespräch sei ergebnislos verlaufen, sagt sie. Sie sei jedoch auch mit der Gefängnisleitung im Kontakt, teilt sie mit: „Die Gespräche laufen weiter. Wir werden die Angelegenheit weiter verfolgen, bis es zu einem Ergebnis kommt.“