Europaweites Treffen kurdischer Frauen steht bevor

Am 5. September findet ein europaweiter Workshop kurdischer Frauen statt. Themen auf dem Treffen sind die Folgen der türkischen Besetzung Kurdistans und die Frage der kurdischen Einheit.

Für Sonntag, den 5. September, rufen der Kurdistan Nationalkongress (KNK) und die kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) zu einem europaweiten Symposium kurdischer Frauen auf.

Der Frauenworkshop wird sich speziell mit Invasionsangriffen, Plünderungen von unterirdischen und oberirdischen Ressourcen, den Angriffen auf die Natur und dem wachsendem Militarismus in der Region Kurdistan befassen. Die Frauenkommission des KNK und die TJK-E heben in ihrem Aufruf die Situation von Frauen als direktes Angriffsziel bei der Umgestaltung der Bevölkerung Kurdistans durch die Besatzungsmächte sowie der Vertreibungs- und Assimilationspolitik hervor. Außerdem seien Frauen besonders von der Einschränkung ökonomischer Möglichkeiten betroffen. In der Erklärung der beiden Frauenorganisationen wird berichtet, dass aufgrund des Kolonialstatus von Kurdistan etwa zwei Millionen Kurdinnen und Kurden in Europa leben. Weiter heißt es: „Meistens führen sie als Migrant:innen in Europa ein schwieriges Leben voller Probleme. Die europäischen Staaten stehen weiterhin an der Seite derer, die Kurdistan im Sinne ihrer eigenen Interessen besetzt halten. Aus diesen wichtigen Gründen sollten auch kurdische Frauen im Ausland ihre Stimme erheben.“

Der KNK stellt eine Verbindung der Zukunft kurdischer Frauen in Europa zu den Entwicklungen, Kriegen und Krisen in Kurdistan her und schreibt: „Daher wird die Situation der Frauen in Nord-, Süd-, Ost- und Westkurdistan die Hauptagenda des Symposiums sein.“

KNK und TJK-E unterstreichen die Notwendigkeit der nationalen Einheit der ezidischen, alevitischen, zoroastrischen, feyli, hawramischen, yaresanischen, kakai und muslimischen Gemeinschaften in Kurdistan und erklären: „Frauen aus diesen Gemeinschaften müssen auch ihre eigenen Probleme und Schwierigkeiten zur Sprache bringen.“

Ein weiteres Thema des Workshops wird die Entwicklung der kurdischen Einheit unter jungen Frauen sein, „denn mit dem richtigen Verständnis von einer kurdischen Einheit können Frauen die historischen Chancen heute nutzen“. Abschließend heißt es in dem Aufruf: „Das erfordert Einheit. Eine Politik, die Frauen von der kurdischen Einheit ausschließt, kann keine Politik der Einheit sein. Mit diesem Workshop werden Frauen aus politischen und sozialen Bewegungen ihre Ansichten über den Ansatz von Frauen zur kurdischen Einheit äußern. Der Frauenworkshop wird zur Entwicklung von Vorschlägen, Plänen und Projekten führen und zur Lösung der vorgestellten Probleme beitragen.“