Dorfrat in Jinwar gegründet
Im Frauendorf Jinwar in Rojava ist nach der offiziellen Eröffnung am 25. November ein Rat gegründet worden, in dem die Bewohnerinnen ihr Zusammenleben koordinieren.
Im Frauendorf Jinwar in Rojava ist nach der offiziellen Eröffnung am 25. November ein Rat gegründet worden, in dem die Bewohnerinnen ihr Zusammenleben koordinieren.
2016 ist mit den Vorbereitungen begonnen worden, am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, hat die offizielle Eröffnung stattgefunden: In Jinwar, einem im Kanton Hesekê in Rojava von Frauen für Frauen errichteten Dorf stehen jetzt 30 Häuser, eine Schule, eine Akademie, ein Gesundheitszentrum, eine Bäckerei und ein Geschäft. Die Häuser sind aus Lehmziegeln erbaut, die Haustüren sind einander zugewandt.
Jinwar ist das erste Frauendorf im Mittleren Osten. Die Idee für das Projekt stammt von dem kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan. Mit der Revolution von Rojava konnte diese Idee umgesetzt werden.
Bisher sind acht Frauen mit ihren Kindern in das Dorf gezogen. Es sind Frauen, die unter dem Patriarchat gelitten und ihre Männer im Krieg verloren haben. In Jinwar leben sie kollektiv zusammen, und um ihr Zusammenleben zu organisieren, haben sie einen Dorfrat gegründet.
Ihre Sprecherin ist Fatma Derwiş. Sie ist mit ihren Kindern zusammen aus Kobanê gekommen. „Die gesamte Arbeit erledigen wir kollektiv: Essen kochen, die Feldarbeit, die Sicherheit. Wir treffen uns einmal die Woche zum Austausch und einmal monatlich findet eine Ratssitzung statt, auf der die Arbeitsbereiche aufgeteilt werden. Außerdem machen wir Bildungsarbeit, in der über die Situation von Frauen gesprochen wird“, erklärt Fatma zum aktuellen Stand.
Das Dorftor steht den Nachbardörfern offen, betont Fatma: „Sie können ihre Kinder in die Dorfschule bringen, aus der Bäckerei Brot holen und sich an unseren Fortbildungen beteiligen.“