Dersim-Frauenplattform fordert Minenräumung

Mit einer Presseerklärung hat die Dersim-Frauenplattform die türkische Regierung dazu aufgefordert, gemäß des Ottawa-Übereinkommens die Räumung der Minen in Dersim und im ganzen Land zu veranlassen.

Der Tod der beiden Geschwister Ayaz (8) und Nupelda (4) Güloğlu im Landkreis Pilûr (Ovacık) bei Dersim hat das Thema der Minen und Sprengfallen, die aufgrund des Krieges überall in Kurdistan platziert wurden, wieder auf die Tagesordnung gebracht. Die Dersim-Frauenplattform hat mit einer öffentlich verlesenen Presseerklärung im Rahmen des Kultur- und Naturfestivals in der Stadt die Regierung in die Pflicht genommen und sie aufgefordert, unverzüglich mit der Minenräumung zu beginnen. Verantwortlich für den Tod der beiden Geschwister sei ausschließlich die Kriegspolitik, so die Frauenplattform.

Im Namen der Plattform erklärte Fatoş Taşkale bei der Verlesung der Presseerklärung, dass es laut offiziellen Statistiken bis auf den Grenzstreifen nirgendwo so viele Minen gibt wie in Dersim: „Sowohl auf Grundlage der Ottawa-Übereinkunft, die auch von der Türkei unterzeichnet wurde, als auch aufgrund der eigenen Gesetzgebung müssen gefährdete Gebiete nochmals kontrolliert und die notwendigen Schritte zur Aushebung platzierter Minen eingeleitet werden. Wir sind nicht länger bereit, weiter Opfer für die Kriegspolitik, die in den 1938er Jahren [Massaker von Dersim), in den 1990er Jahren und heute hier betrieben wird, zu zahlen. Die Verwüstung und Zerstörung, welche diese Kriegspolitik verursacht, betrifft nicht nur unsere Körper, sondern auch unseren Lebensraum. Jeden Sommer kommt es dadurch zu Waldbränden, welche die Artenvielfalt und die Natur in dieser Region zerstören. Wir wollen für unser Leben, für unseren Lebensraum und für alle Lebewesen Frieden. Wir wissen, dass ein Leben ohne Ungerechtigkeit, Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung nur in einem Morgen möglich ist, in welchem Frauen frei und in Frieden leben können.“