Während sich die Weltjugendkonferenz „Youth Writing History“ in Paris allmählich ihrem Ende zuneigt, haben Frauen aus aller Welt ihren Willen bekräftigt, gemeinsam für die physische Freiheit Abdullah Öcalans zu kämpfen. Dazu wurde ein Statement verfasst, das von Francesca Fabozzi verlesen wurde. Die Aktivistin ist Teil von Defend Kurdistan Italien und gehörte im Oktober einer internationalistischen Jugenddelegation an, die in der Türkei festgenommen und ausgewiesen wurde:
„Heute sind wir, junge Frauen aus aller Welt, zur ersten Weltjugendkonferenz zusammengekommen. Wir stehen heute hier für die physische Freiheit von Abdullah Öcalan, dem Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung. Uns eint die Suche nach Freiheit und Frieden in der Welt. Wir kämpfen für eine Welt, die frei ist von Patriarchat, Kapitalismus und Unterdrückung. Es ist Abdullah Öcalan, der uns den Weg zur Freiheit geebnet hat. Er ist es, der mit dem neuen Paradigma des Demokratischen Konföderalismus eine Weltordnung vorgeschlagen hat, die auf der Befreiung der Frau, der Ökologie und der Demokratie basiert. Er hat nicht nur eine Lösung für die kurdische Frage vorgeschlagen; mit seinen Ideen hat er eine Lösung für die andauernden Konflikte im Nahen Osten und schließlich eine Lösung zur Schaffung einer demokratischen Welt gefunden. Inmitten des gegenwärtigen dritten Weltkriegs, inmitten chaotischer und konfliktreicher Zeiten, in denen wir leben, hat Abdullah Öcalan einen Funken der Hoffnung mit uns geteilt. Dieser Funken hat das Potenzial, die bisherige Weltordnung umzukehren und eine Welt aufzubauen, in der wirklich moralisch-politische Gesellschaften ihren Platz in der demokratischen Moderne einnehmen.
Heute ist es unsere Aufgabe, die moralisch-politischen Werte in die Bevölkerung zurückzubringen und eine führende Rolle bei der alternativen Erziehung der Gesellschaft zu übernehmen, wie Abdullah Öcalan es vorschlägt. Er hat uns den Weg geebnet, unsere Rolle und Mission zu erfüllen und den Weg zur Freiheit zu finden. Er ist derjenige, der die Jineolojî, die Wissenschaft der Frauen und des Lebens, vorgeschlagen hat. Er kämpft jede Stunde und jede Minute gegen die männliche Dominanz, auch gegen seine eigene. Bei jedem Schritt, den er tut, setzt er sich für die Befreiung der Frauen ein. Innerhalb dieses Paradigmas spielen vor allem junge Frauen eine Vorreiterrolle. Als junge Frauen ist es unsere Aufgabe, gegen die totale Isolation, die die NATO und andere internationale Akteure Abdullah Öcalan auferlegen, anzugehen und seine physische Freiheit sicherzustellen. Abdullah Öcalan wird seit nunmehr 25 Jahren unter den unmenschlichen Bedingungen eines Folter- und Isolationssystems gefangen gehalten. Der türkische Besatzungsstaat und internationale Kräfte versuchen unter Zuhilfenahme lokaler Partner, die sich als Verräter zu erkennen gegeben haben, diese Folter der Isolation zu normalisieren. Seit den Anfängen des internationalen Komplotts, in dessen Verlauf Abdullah Öcalan verhaftet wurde, ist die Foltermethode der Isolation bis heute immer weiter organisiert und strukturell verankert worden. Das Komplott der internationalen Mächte versucht, alle Beziehungen Abdullah Öcalans zur Welt in einer Weise zu kappen, die es in der Geschichte noch nie gegeben hat.
Seit 2011 sind Konsultationen mit Anwältinnen und Anwälten und seit 2015, als die genozidalen Angriffe gegen das kurdische Volk verschärft wurden, Besuche von Familienangehörigen und Delegationen faktisch verboten. Einschränkungen und willkürliche Praktiken, die für keinen anderen Gefangenen auf der Welt gelten, werden im Fall Abdullah Öcalan angewandt. Es werden Disziplinarstrafen verhängt und Besuchsanträge abgelehnt. Die faschistische AKP/MHP-Regierung hat auf Imrali ein totalitäres und menschenverachtendes Isolations- und Folterregime errichtet, das sich über Kurdistan auf die gesamte Türkei ausgeweitet hat. Die wichtigsten Partner dieser Folter sind die Länder Europas und ihre Institutionen. Die europäischen Staaten, allesamt Verteidiger der Demokratie und der Menschenrechte, billigen stillschweigend die Methoden des AKP/MHP-Faschismus in den Gefängnissen, insbesondere auf Imrali, und setzen ihre Zusammenarbeit auf höchster Ebene in jeder Weise fort.
Wir werden unter keinen Umständen zu der Isolation schweigen, die der türkische Staat derzeit gegen Abdullah Öcalan verhängt. Wir fordern die sofortige Aufhebung seiner Isolation und seine sofortige physische Freiheit! Auch wenn wir hier gemeinsam stehen, werden wir unseren Kampf für Abdullah Öcalan überall auf der Welt fortsetzen - von Paris bis zu den Philippinen, von Kolumbien bis Sizilien, von Mali bis Indien. Als junge Frauen aus aller Welt haben wir unsere Kräfte gebündelt, um der Inhaftierung von Abdullah Öcalan endlich ein Ende zu setzen. Im Kampf für unsere Freiheit und für Abdullah Öcalans Freiheit werden wir unter keinen Umständen auch nur einen Schritt zurückweichen.“