Im Espace Niemeyer in Paris tauschen sich seit Freitag rund 300 junge Menschen aus 50 Ländern auf der Konferenz „Youth Writing History“ über die Herausforderungen der aktuellen Zeit und gemeinsame Handlungsperspektiven aus. Der dritte und letzte Tag begann mit dem mehrsprachig gemeinsam gesungenen Lied „Bella Ciao“ und den Parolen „Jin Jiyan Azadî“ und „El pueblo unido jamás será vencido“. Auf dem Programm stehen heute die Themen „Junge Frauen schreiben Geschichte“ und „Für eine freie Zukunft – Die Jugend weltweit vereinen“. Zum Abschluss sollen die Diskussionsergebnisse vorgestellt und eine zusammenfassende Erklärung verabschiedet werden.
Junge Frauen schreiben Geschichte
Bei der Podiumsdiskussion „Junge Frauen schreiben Geschichte“ am Sonntagvormittag sprachen unter anderem Arran aus Katalonien und Medya von der Jugendinitiative Naher und Mittlerer Osten. Arran ging in ihrem Beitrag auf die Instrumentalisierung des Feminismus-Begriffs im Neoliberalismus ein und sagte, dass der Feminismus vom kapitalistischen System benutzt, missbraucht und sinnentleert wird.
Medya von der Jugendinitiative Naher und Mittlerer Osten schilderte die Situation von Frauen in Rojava und sagte: „Vor der Revolution war das Leben von Frauen in Rojava schlimm. Sie konnten nicht für sich selbst entscheiden und hatten keine Rechte.“ Mit der von Frauen angeführten Revolution von 2012 habe sich das Leben grundlegend geändert, und vor allem junge Frauen setzten sich für ihre Selbstverteidigung gegen alle Angriffe von außen ein. Der türkische Staat greife gezielt Frauen an, weil er sie als die größte Gefahr für seinen patriarchalen Machtapparat betrachte.