Büste von Cîlan Berces in Şengal eingeweiht

Cîlan Berces ist in Şengal ein Denkmal gesetzt worden. Wie Tausende weitere Frauen wurde die junge Ezidin 2014 vom IS verschleppt. Als sie einem IS-Emir übergeben werden sollte, nahm sie sich das Leben. Sie wollte lieber sterben als versklavt werden.

Bei dem Genozid und Femizid vom 3. August 2014 in Şengal sind Tausende Menschen von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ermordet worden, Tausende Ezidinnen wurden verschleppt. Eine der Betroffenen war Cîlan Berces.

Wie die Nachrichtenagentur JINHA berichtet, wurde Cîlan Berces 1995 in der Ortschaft Til Izêr geboren und 2014 vom IS gefangen genommen. In Gefangenschaft nahm sie sich das Leben, indem sie ihre Pulsader mit den Fingernägel öffnete und verblutete. Sie sollte einem IS-Emir übergeben werden und wollte lieber sterben als versklavt werden.

In ihrem Geburtsort Til Izêr ist der jungen Ezidin ein Denkmal gesetzt worden. An der Einweihung der Büste nahmen Vertreter:innen der Autonomieverwaltung von Şengal und der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ teil.

Ezidinnen trugen bei der Einweihung des Denkmals traditionelle Kleider und hielten Fotos von Cîlan Berces und anderen ermordeten Frauen in den Händen.

Şemê Dêro wies in einer Rede auf die zahlreichen vom IS ermordeten Frauen hin und sagte, dass Cîlan Berces nur eine von Tausenden war, die verschleppt und versklavt wurden: „Aus meiner Familie sind einschließlich Cîlan 33 Menschen getötet worden. Trotzdem fühle ich mich nicht allein. Ich fühle Schmerz, aber ich bin nicht allein. Meine Gemeinschaft hat zu mir gestanden, mich unterstützt und meinen Schmerz geteilt.“