Bielefeld: Frauen auf der Straße gegen Femizide und Rassismus
Aktivistinnen der JCA haben gegen Femizide und Rassismus in der Bielefelder Innenstadt protestiert.
Aktivistinnen der JCA haben gegen Femizide und Rassismus in der Bielefelder Innenstadt protestiert.
Spontan versammelten sich Aktivistinnen der Freien Jungen Frauen (Jinên Ciwan ên Azad ‒ JCA) am Mittwoch in der Bielefelder Innenstadt, um mit einer Transparentaktion auf die zunehmende Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und zur Organisierung gegen jeden Rassismus aufzurufen. Die Aktion rief die Aufmerksamkeit zahlreicher Passant*innen hervor. „Wir möchten die Gesellschaft sensibilisieren, denn: Rassismus und Sexismus töten!”, so die Aktivistinnen, die zu ihrer spontanen Aktion erklärten:
„Rassismus und Sexismus laufen Hand in Hand! Wir wollen nicht zurück zur Normalität, denn die Normalität ist das Problem. Wir wollen die Probleme laut benennen. Wir wollen sie anprangern, sie ändern, wir wollen, dass ihr die Augen öffnet! Tagtäglich sterben Frauen in Folge von häuslicher Gewalt, Eifersucht, Habgier und einer abscheulichen Denkweise: das Patriarchat! Die gegenwärtige Politik fördert diese Denkweise nicht nur, sie reproduziert tödliche Männerdominanz und nimmt die Täter in Schutz!
Besonders die Corona-Krise hat allen gezeigt: Wir sitzen nicht im selben Boot ‒ auch wenn viele meinen, es zu tun! Frauen sterben in ihren eigenen vier Wänden und ihre Mörder sind meinst ihre Ehemänner! Wir möchten nicht schweigen, wir möchten zeigen, dass eine Alternative möglich ist und dass wir die tödliche Normalität nicht akzeptieren! Wir möchten alle Frauen dazu aufrufen, sich gemeinsam mit uns auf die Straßen zu begeben und ihre Rechte zu erkennen und einzufordern.
Als kurdische Frauen stehen in der Türkei alle unsere Identitäten im Visier des Staates: Wir sind Frauen, wir sind Kurdinnen, wir sind politische Aktivistinnen. Die AKP- und MHP-Mentalität ist frauenverachtend, rechtsradikal, und sexistisch. Sie greift uns an, sie tötet uns, sie sperrt uns an. Doch wisst ihr, was gefährlich ist? Türkische Zustände in Deutschland, die uns kurdische Frauen für unsere Identität nicht nur kriminalisieren, sondern zudem rassistisch angreifen. Wir sind heute hier und prangern die gegenwärtige Politik an, die Rassismus in der Gesellschaft und Femizide ermöglicht, die Organisiertheit mit Verbrechen gleichsetzt, rassistische Gewalt erzeugt und Sexismus reproduziert!”