Auf einem Kongress in Hesekê ist ein armenischer Frauenrat gegründet worden. Im Vorfeld der Veranstaltung haben achtzig Versammlungen an verschiedenen Orten im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien stattgefunden, um auf die Bedeutung einer eigenen Organisationsform für Armenierinnen aufmerksam zu machen. Die Vorbereitung auf den Kongress wurde durch die permanenten Angriffe der Türkei erschwert, dennoch kamen heute zahlreiche Frauen im Viertel Til Hecer in Hesekê zusammen.
An dem Kongress nahmen auch Kämpferinnen des Bataillons Nubar Ozanyan teil
Auf dem Kongress wurde über die armenische Frauenarbeit in den letzten Jahren diskutiert und über das interne Organisationssystem des Frauenrats gesprochen. In den Vorstand wurden jeweils zwei Frauen aus jedem Kanton Nordostsyriens gewählt.
Anahit Qesebiyan vom Vorbereitungskomitee des Kongresses erklärte zum Abschluss der Veranstaltung, dass die Gründung des armenischen Frauenrats 107 Jahre nach dem Genozid an den Armenier:innen ein notwendiger Schritt zur Bewahrung der eigenen Existenz und Kultur ist. Der gegründete Rat repräsentiere den Willen und die Stärke armenischer Frauen. „Auf dem Kongress wurde beschlossen, dass wir als armenischer Frauenrat für die Freiheit von Frauen und der Gesellschaft gegen das herrschende System und die patriarchale Mentalität kämpfen werden“, hieß es in der Abschlusserklärung.
Abschlusserklärung: Der türkische Staat muss gestoppt werden
Der Frauenrat will sich für eine weltweite Anerkennung des Völkermords von 1915 einsetzen und betrachtet die türkischen Angriffe auf Nord- und Ostsyrien als Fortsetzung des Genozids. Der türkische Staat setze die Völkermordpläne der osmanischen Herrscher fort und müsse gestoppt werden. Als Sofortmaßnahme fordert der Frauenrat die Schließung des Luftraums über Nord- und Ostsyrien für die Türkei.