Vor der großen Moschee in Amed-Sûr (tr. Diyarbakır-Sur) versammelten sich Frauen, um die Aktivitäten rund um den Frauenkampftag 8. März einzuleiten. Unter der Parole „Jin, Jiyan, Azadî" (dt. Frauen, Leben, Freiheit) kamen Vertreterinnen der Frauenbewegung TJA, des Frauenvereins Rosa und der HDP unter Trommeln und Parolenrufen zusammen. Trotz Regen tanzten die Frauen zu Trommeln und Beiträgen der Musikerin Pınar Aydınlar.

„Krieg ist ein Zerstörungswerkzeug des patriarchalen Systems“

Anschließend hielt Gülistan Atasoy, Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Amed, einen Redebeitrag. Sie erklärte: „Die Hauptsache ist, Frieden zu schaffen. Krieg ist ein Zerstörungswerkzeug des patriarchalen Systems. Die Frauen werden den Frühling und den Frieden bringen. Wir werden gegen das patriarchale System kämpfen, gegen die Finsternis, die immer neue Kriege produziert. Wir werden, als Frauen vereint, die patriarchale Ordnung umstürzen können. Wir werden von Straße zu Straße ziehen und ein Netz der Frauensolidarität weben.“

Demonstrantinnen lassen sich nicht einschüchtern

Im Anschluss an die Kundgebung wurden die Frauen von der Polizei daran gehindert, Flugblätter zu verteilen. Die Frauen protestierten mit Parolen wie „Keine Hindernisse für die Frauen, sondern für die Mörder“ und sangen das Lied „Leiste Widerstand Diyarbakır“ (Diren ha Diyarbakır). Im Regen tanzten sie weiter zu den Liedern von Pınar Aydınlar. Anschließend verteilten sie als geschlossene Gruppe Flugblätter und demonstrierten durch die Straßen. Sie kündigten an: „Wir werden gegen Rassismus, Faschismus und Armut am 8. März auf der Straße sein.“ So zogen sie weiter zur Post und schickten dort vorbereitete Grußkarten an inhaftierte Frauen ab.