68 Frauenorganisationen veröffentlichen Appell für Aysel Tuğluk

Der Gesundheitszustand der inhaftierten kurdischen Politikerin Aysel Tuğluk verschlechtert sich zusehends. 68 Frauenorganisationen fordern in einem Brandbrief die sofortige Freilassung der Politikerin.

68 Frauenorganisationen aus der Türkei und Nordkurdistan haben einen gemeinsamen Appell für die Freilassung der schwer kranken kurdischen Politikerin Aysel Tuğluk veröffentlicht. Die Frauenorganisationen erklären: „Wir erinnern daran, dass Tuğluk so schnell wie möglich freigelassen werden muss, damit ihre Behandlung in einem angemessenen Umfeld stattfinden kann. Jetzt ist die Zeit, Solidarität mit Aysel Tuğluk zu zeigen.“

Der Staat ist für mögliche negative Folgen verantwortlich“

Die Frauenorganisationen appellieren, der türkische Staat solle Tuğluk dem Recht und Gewissen nach behandeln. In der Erklärung heißt es: „Aysel Tuğluk war die erste Frau in der Geschichte der kurdischen politischen Parteien, die eine Ko-Vorsitzende geworden ist. Sie ist die einzige weibliche Abgeordnete, die nach dem Verbot der DTP mit einem Politikverbot belegt worden war. Sie ist auch eine Anwältin, Menschenrechtsverteidigerin und Politikerin, die ihr ganzes Leben dem kurdischen Kampf für Freiheit und Gleichheit gewidmet hat. Ihre Leistungen, ihr Kampf und die Haltung, der sie ihr Leben gewidmet hat, haben tiefe Eindrücke in unserer jüngsten politischen Geschichte hinterlassen.“

Rassistischer Angriff auf Beerdigung ihrer Mutter hat tiefe Wunden gerissen“

Die Frauenorganisationen erinnerten an den rassistischen Angriff bei der Beerdigung von Tuğluks Mutter: „Sie wurde Zeugin des rassistischen Angriffs auf die Beerdigung ihrer Mutter. Das, was sie dort an unmenschlicher Behandlung erlebt hat, beschädigte ihr Gedächtnis. Trotz des einstimmigen Berichts der Gerichtsmedizin der Medizinischen Fakultät von Kocaeli, wo ihre Behandlung über Monate durchgeführt worden war und ihr Haftunfähigkeit bescheinigt wurde, entschied die Gerichtsmedizin von Istanbul das Gegenteilige. Diese Institution, die seit Jahren aufwartet mit unethischen, gewissenlosen, unwissenschaftlichen und rechtswidrigen Gutachten, nach denen todkranke Gefangene im Gefängnis bleiben müssen, hat erneut einen ihrer berüchtigten Berichte erstellt und Tuğluk die Entlassung verweigert. Es gibt keine Antwort auf den Widerspruch ihrer Anwält:innen gegen das fehlerhafte Gutachten. Die höheren Instanzen schauen offensichtlich bewusst bei der Verschlechterung ihres Zustands zu.“

Der Staat ist für die Folgen verantwortlich“

Die Frauenorganisationen erinnern an den jahrelangen Kampf Tuğluks gegen jede Form von patriarchaler Gewalt und fahren fort: „Wir protestieren gegen das, was ihr heute angetan wird, und fordern ihre sofortige Freilassung. Darüber hinaus bekräftigen wir unsere Forderung nach der Freiheit aller Frauen, die wie Tuğluk aus politischen Gründen eingekerkert wurden. Wir fordern Gerechtigkeit für Frauen. Während ein umfassendes institutionelles Gutachten vorliegt, nach dem Aysel Tuğluk nicht mehr im Gefängnis bleiben darf, sind allein der Staat und insbesondere das Justizministerium dafür verantwortlich, dass dies nicht geschieht. Wir fordern erneut alle Behörden, die diesen rechtswidrigen Prozess zu verantworten haben, auf, wieder im Einklang mit dem Gesetz, der Wissenschaft und dem Gewissen zu handeln. Wir erinnern daran, dass Tuğluk so schnell wie möglich freigelassen werden muss, um ihre Behandlung in einer angemessenen Umgebung fortsetzen zu können. Wir rufen zur breiten Solidarität mit Aysel Tuğluk auf.“

Die unterzeichnenden Organisationen:

Adalar Vakfı Kadın Çalışma Grubu, Adana Kadın Platformu, AĞ-DA Toplumsal Cinsiyet Eşitliği Dayanışma Ağı, Alevi Kadınlar Birliği, Anadolu Kadın Hareketi, Ankara Dayanışma Akademisi’nden (ADA) Kadınlar, Ankara Kadın Platformu, Antalya Kadın Danışma Merkezi ve Dayanışma Derneği, Aramızda Toplumsal Cinsiyet Araştırmaları Derneği, Avrupa Alevi Kadınlar Birliği, Ben Seçerim Derneği, Cinsel Şiddetle Mücadele Derneği, Datça Kadın Platformu, DAD Kadın Meclisi, Dayanışmanın Kadın Hali Derneği (DAKAHDER), Demir Leblebi Kadın Derneği, Demokratik Alevi Dernekleri Kadın Meclisi, Demokratik Alevi Kadınlar Birliği, Dikili Kadın Platformu, Diyarbakır Barosu Kadın Hakları Merkezi, Ekmek ve Gül Dergisi, Emek Partili Kadınlar, Eskişehir Okulu Araştırma ve Dayanışma Derneği-Toplumsal Cinsiyet Çalışma Grubu, Eşitlik İzleme Kadın Grubu-EŞİTİZ, Ev-Eksenli Çalışanlar Sendikası, Foça Barış Kadınları, Günebakan Kadın Derneği, Halkevci Kadınlar, Hatay Kadınlar Birlikte Güçlü, HDK Muğla Kadın Meclisi, HDP Adana Kadın Meclisi, HDP Balıkesir Kadın Meclisi, HDP Hatay Kadın Meclisi, Hubyar Kadın Meclisi, İskenderun Kadın Platformu, İzmir Kadın Dayanışma Derneği, Kadın Dayanışması, Kadın Partisi, Kadının İnsan Hakları – Yeni Çözümler Derneği, Kadın Yazarlar Derneği, Kadınlar Birlikte Güçlü, Kağıthane HDP Kadın Yönetimi, Karaburun Kadın Platformu, Katre Kadın Danışma ve Dayanışma Derneği, KESK Kadın Meclisi, Kırkyama Kadın Dayanışması, Kırmızı Biber Derneği, Körfez Bağımsız Kadın Dayanışması, Mavigöl Kadın Derneği, Mersin Alevi kadın platformu, Mimoza Kadın Derneği- Mersin, Mor Dayanışma, Mor Sarmaşık, Muğla Emek Benim Kadın Derneği, Muğla Kadın Dayanışma ve Danışma Derneği, Özgürlük İçin Hukukçular Derneği Kadın Komisyonu, Özgürlükçü Demokrat Avukatlar (ÖDAV), Rosa Kadın Derneği, SES Eşitlik ve Adalet Kadın Platformu, Sosyalist Kadın Meclisleri, TİP'li Kadınlar, TJA (Tevgera Jinên Azad) Özgür Kadın Hareketi, TTB Kadın Hekimlik ve Kadın Sağlığı Kolu, Van Kadın Platformu, Van Star Kadın Derneği, Wernicke Korsakofflular ve Eski Mahpuslarla Dayanışma Derneği/Çukurova, Yan Yana Girişimi Kadınları,Yaşamevi Kadın Dayanışma Derneği.