Kurdische Frauenbibliothek in Silêmanî eröffnet

Das Projekt, an dem die vom türkischen Staat ermordete Jineolojî-Forscherin Nagihan Akarsel lange Zeit arbeitete, ist von ihren Mitstreiterinnen vollendet worden: In Silêmanî wurde ein Frauenforschungszentrum mit Bibliothek und Archiv eröffnet.

In Silêmanî ist ein kurdisches Frauenforschungszentrum einschließlich Bibliothek und Archiv eröffnet worden. Für die Realisierung dieses Projekts hatte die am 4. Oktober 2022 in der südkurdischen Metropole im Auftrag des türkischen Staates ermordete Jineolojî-Forscherin Nagihan Akarsel lange Zeit gearbeitet. Nach dem tödlichen Anschlag wurde diese Arbeit von ihren Mitstreiterinnen fortgesetzt. An der feierlichen Eröffnung am Samstag nahmen Hunderte Menschen aus allen vier Teilen Kurdistans sowie aus Şengal, Deutschland und Katalonien angereiste Gäste teil.


Die Veranstaltung begann mit einer Gedenkminute, anschließend hielt Gulan Bahtiyar vom Leitungsausschuss des Frauenforschungszentrums eine Begrüßungsansprache. „Auf uns lastet eine schwere Verantwortung und wir sind uns bewusst, dass unsere Aufgabe Widerstand unter allen Bedingungen ist. Es ist eine Frage der Moral und des Gewissens, gleichzeitig erfordert diese Aufgabe eine bewusste Haltung. Wir versuchen, diese Aufgabe zu erfüllen, damit die Demokratie siegt“, sagte Gulan Bahtiyar und bedankte sich bei den Gästen für ihr Kommen.

Auf der Eröffnungsfeier wurde ein Film über die Arbeit von Nagihan Akarsel und die Notwendigkeit des Projekts gezeigt. Es folgte ein musikalischer Beitrag einer Frauengruppe aus Südkurdistan, danach wurden Grußbotschaften von Frauen aus Europa und den vier Teilen Kurdistans eingespielt. In vielen weiteren Reden wurde auf die Bedeutung des Frauenkampfes und die Erforschung und Dokumentation der Frauengeschichte hingewiesen. Nach einem Auftritt der Sängerin Jîna Sakiz aus Rojhilat wurde das Programm mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ abgeschlossen.