Zürich: Solidarität mit Textilarbeiterstreik in Riha

In Solidarität mit der streikenden Belegschaft des Konzerns Özak Tekstil in Riha haben Aktivist:innen in Zürich auf den Profit von Levi's aufmerksam gemacht und Respekt vor dem Recht auf gewerkschaftliche Organisierung eingefordert.

In Riha (tr. Urfa) wehren sich Arbeiter:innen des Konzerns Özak Tekstil seit vier Wochen mit einem Streik gegen gegen Mobbing, Drohungen und Entlassungen aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft BIRTEK-SEN. Die Proteste vor der Fabrik sind mehrfach von der türkischen Militärpolizei gewaltsam aufgelöst worden. Die Militärpolizei rückte mit Wasserwerfern an und attackierte die Protestierenden mit Hochdruckwasser, Knüppeln und Schilden.

Die Organisation „Roter Aufbau“ hat an einem Levi's-Geschäft in Zürich auf die streikenden Arbeiter:innen in Riha aufmerksam gemacht. Am Schaufenster wurde ein Plakat mit der Aufschrift „Levi's! Respect workers right to organise! Solidarity with the strike at Özak Tekstil in Urfa (North Kurdistan)“ angebracht. In einem hinterlassenen Flugblatt erklärten die Aktivist:innen: „Woher kommen eigentlich die Jeans von Levi's? Sie werden u.a. von Textilarbeiter:innen in der Fabrik von Özak Tekstil in der kurdischen Industriezone nördlich von Urfa hergestellt.“ Die Arbeiter:innen von Özak Tekstil würden zu ständigen Überstunden gezwungen, die dort arbeitenden Frauen außerdem ständig belästigt und beleidigt. Dagegen seien die Beschäftigten in einen Streik getreten.


Die Aktivist:innen betonen, dass die Ausbeutung der Textilarbeiter:innen dem Profit von Levi's diene. Özak Tekstil und die AKP-Regierung wehrten sich mit allen Mitteln gegen die Forderungen der Beschäftigten und versuchten, den Widerstand mit Entlassungen und Streikbrechern zu zerschlagen, so der Rote Aufbau. Die Regierung habe auch Militärpolizei gegen die Streikenden eingesetzt und die Gewerkschaftsführer Mehmet Türkmen und Çayan Dursun inhaftiert. Trotzdem würden sich immer mehr der 700 Beschäftigten dem Streik anschließen und die Produktion sei inzwischen zum Stillstand gekommen. „Levi's profitiert direkt von dieser Ausbeutung und Unterdrückung in Nordkurdistan. Die Textilarbeiter:innen kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und wir stehen solidarisch an ihrer Seite."