Militärpolizei greift erneut Arbeitskampf in Riha an
Der Protest der Textilarbeiter:innen bei Özak Tekstil im nordkurdischen Riha wurde zum zweiten Mal zum Ziel eines Angriffs der Militärpolizei. Viele Arbeiter:innen wurden festgenommen.
Der Protest der Textilarbeiter:innen bei Özak Tekstil im nordkurdischen Riha wurde zum zweiten Mal zum Ziel eines Angriffs der Militärpolizei. Viele Arbeiter:innen wurden festgenommen.
In Riha (tr. Urfa) ist ein Streik von Arbeiter:innen der Textilbranche von der türkischen Militärpolizei gewaltsam aufgelöst worden. Die Militärpolizei rückte mit Wasserwerfern an und attackierte die Protestierenden mit Hochdruckwasser, Knüppeln und Schilden. Mehrere Streikende wurden in Gewahrsam genommen, die genaue Anzahl ist unklar.
Seit zwei Wochen befinden sich die Arbeiter:innen von Özak Tekstil inzwischen im Widerstand. Sie protestieren gegen Mobbing, Drohungen und Entlassungen. Als sie sich am Montag erneut vor dem Betrieb im Industrieviertel von Riha versammeln wollten, wurden sie bereits von Absperrungen der Militärpolizei empfangen. Da die Militärpolizei die Arbeiter:innen nicht passieren ließ, starteten sie ein Sit-In.
Bereits vor einer Woche war es zu vielen Festnahmen von Streikenden in Riha gekommen. Der Rechtsanwalt Ahmet Atış von der Juristenvereinigung ÖHD war Opfer eines physischen und verbalen Übergriffs auf der Wache der Militärpolizei geworden. Zuvor hatte er eigenen Angaben nach ein Mandantengespräch auf kurdischer Sprache geführt. An dem Übergriff soll auch der Kommandant der Basis beteiligt gewesen sein.