Zehn Schutzsuchende bei Unfall in Edirne gestorben

Bei einem Verkehrsunfall bei Edirne in der Westtürkei sind zehn Schutzsuchende ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt.

In der Kreisstadt Meriç in der westtürkischen Provinz Edirne ist es am Mittwochmorgen zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Lastwagen, auf dessen Ladefläche sich Dutzende Schutzsuchende versteckten, fuhr um etwa 4.45 Uhr Ortszeit ungebremst auf eine Mauer. Dabei wurden zehn Schutzsuchende getötet und mindestens dreißig weitere verletzt.

Der Landkreis Meriç wird durch den Fluss Evros (Mariza) von Griechenland und damit der EU getrennt. Immer wieder versuchen Schutzsuchende, über den Evros nach Europa zu gelangen. In den letzten Monaten stieg die Zahl der Menschen, die aus der Türkei nach Griechenland weiterflüchten, massiv an. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zahl mit 11.000 im Jahr 2018 verdreifacht.

Durch das EU-Türkei-Abkommen, das die Türkei zum „Türsteher“ der Festung Europa macht, werden Schutzsuchende auf immer gefährlichere Wege gezwungen, um ihrer verzweifelten Lage im Durchreiseland Türkei zu entkommen. Zuletzt waren am 17. Juni zwölf Schutzsuchende vor der Küste bei Bodrum ertrunken. Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr mindestens 555 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Die Mortalitätsrate steigt, da die EU Seenotrettung immer stärker sanktioniert und das Anlegen von Rettungsbooten verhindert.