Zahl der Asylanträge in Deutschland 2023 deutlich gestiegen
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Hauptherkunftsländer waren Syrien, die Türkei, Afghanistan, Irak und Iran.
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Hauptherkunftsländer waren Syrien, die Türkei, Afghanistan, Irak und Iran.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr knapp 330.000 Erstanträge auf Asyl gestellt worden. Das waren rund 111.000 mehr als im Jahr zuvor, was einem Anstieg von gut 51 Prozent entspricht, wie aus der am Montag vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) veröffentlichten Jahresstatistik hervorgeht. Die Zahl der Folgeanträge ging den Angaben zufolge im vergangenen Jahr zurück. Rechnet man sie hinzu, ergibt sich insgesamt eine Antragszahl von knapp 352.000 für das Jahr 2023 – ein Anstieg um 44 Prozent.
Hauptherkunftsländer waren den Angaben zufolge Syrien (mehr als 104.000 Anträge seit Jahresbeginn), die Türkei (62.624) und Afghanistan (53.582), gefolgt vom Irak (12.360) und Iran (10-206). Die Gesamtschutzquote, also der Anteil positiv beschiedener Anträge, lag laut Bundesamt bei knapp 52 Prozent. Bei mehr als der Hälfte der Antragstellenden wurde also ein Recht auf Schutz anerkannt.
Die Quoten fallen für die Länder sehr unterschiedlich aus. Während 88 Prozent der Anträge von Menschen aus Syrien und mehr als jeder vierte Antrag von Afghaninnen und Afghanen anerkannt wurden, gilt das für Menschen aus der Türkei nur in 13 Prozent der Fälle. Fast jeder zweite Asylerstantrag (47 Prozent) wurde von Menschen aus Syrien und Afghanistan eingereicht. Sieben Prozent der Asylerstanträge wurden für bereits in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr gestellt.
Mehr als zwölf Prozent der Asylanträge betrafen sogenannte Dublin-Verfahren, in denen also ein anderer EU-Staat für das Verfahren zuständig ist. Die formelle Entscheidung in diesen Fällen sagt nichts über die Schutzwürdigkeit der Betroffenen aus, weshalb die Gesamtschutzquote höher liegen dürfte, betrachtete man nur die inhaltlichen Entscheidungen.
Nicht in der Statistik enthalten ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die automatisch Schutz erhalten und dafür kein Asylverfahren durchlaufen müssen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs haben mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, in Deutschland Schutz gesucht.