Weltfriedenstag in der Türkei: Polizei greift Menschenkette an

Eine Friedensaktion der HDP am Bahnhof von Ankara ist von der Polizei aufgelöst worden. Die Aktion zum Weltfriedenstag sollte der Opfer des IS-Massakers an gleicher Stelle erinnern.

Die Demokratische Partei der Völker (HDP) führt an vielen Orten in der Türkei und Nordkurdistan Menschenketten für den Frieden durch. Diese Aktionen zum Weltfriedenstag werden zum Ziel von Polizeiangriffen. In Ankara ist der Bahnhof von der Polizei abgeriegelt worden. Ein Gedenken an die Opfer des Massakers vom 10. Oktober 2015, bei dem 103 Friedensaktivist*innen vom „Islamischen Staat” (IS) ermordet wurden, wurde damit verhindert.

Nur einzelne Abgeordnete durften Nelken am Ort des Massakers ablegen. Anschließend kam es zu einem Polizeiangriff auf die anwesende Menschenmenge. Dabei wurde mindestens eine Person misshandelt und festgenommen.

Die AKP-Regierung wird in Verbindung mit dem Anschlag in Ankara vor fünf Jahren gebracht. Der IS wurde auch damals massiv von der türkischen Regierung unterstützt und Indizien deuten darauf hin, dass die Täter unter den Augen der Polizei auf das Gelände gelassen wurden.