Erneut ist ein Arbeiter auf der Baustelle des dritten Istanbuler Flughafens ums Leben gekommen. Der Leichnam wurde bei Reinigungsarbeiten von nepalesischen Arbeitern entdeckt. Seine Identität ist noch ungeklärt.

Bei dem dritten Flughafen in Istanbul handelt es sich um ein Prestigeobjekt des türkischen Staatschefs Erdoğan. 38 Bauarbeiter sind bisher nach Angaben von Gewerkschaften ums Leben gekommen. Offizielle Stellen bestätigten bisher 30 tödliche Arbeitsunfälle. Wie der HDP-Abgeordnete Ali Kenanoğlu kürzlich in einer parlamentarischen Anfrage an das Arbeitsministerium mitteilte, gehen Schätzungen sogar von bis zu 400 Toten aus. Kenanoğlu wollte vom Arbeitsminister wissen, ob er davon Kenntnis habe, dass den Hinterbliebenen von dem für den Flughafenbau verantwortlichen Konsortium İstanbul Grand Airport (IGA) Schweigegeld angeboten worden ist.

Im September waren bei Protesten der Bauarbeiter gegen ihre Arbeitsbedingungen über 500 Personen festgenommen und 24 anschließend als Rädelsführer verhaftet worden.