Arbeiter auf der Baustelle des dritten Flughafens von Istanbul haben gestern begonnen, gegen Erniedrigung, schlechte Versorgung, ungesunde Betten, ungesundes Essen und oft tödliche Arbeitsunfälle aufgrund katastrophaler Sicherheitsbedingungen zu protestieren. Die Bauunternehmer hatten gestern Abend den Protestierenden noch versichert, ihre Bedingungen zu akzeptieren. Anschließend sollen sie diese Entscheidung aber wieder zurückgezogen haben.
Daraufhin setzten die Arbeiter ihren Protest bis Mitternacht fort. Während der Aktion wurden die Schlafstätten der Arbeiter mit Wasserwerfern, Bereitschaftspolizei und Jandarma umstellt. Die Jandarma schlug die Türen ein und brach in die Schlafcontainer ein. 543 Arbeiter wurden festgenommen und mit Stadtbussen von der Polizei abtransportiert. 380 der Arbeiter werden auf der Jandarma-Wache im Stadtteil Arnavutköy festgehalten. In der Bezirksgendarmeriedirektion in Maslak befinden sich 73 Arbeiter in Gewahrsam, weitere 90 Arbeiter in der Kommandantur der Bezirks-Jandarma in Eyüp.